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TBHB 1943-12-10

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1943-12-10
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Entstehungsdatum: 1943
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Originaltitel: Freitag, 10. Dezember 1943.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 10. Dezember 1943
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Einführung

Der Artikel TBHB 1943-12-10 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 10. Dezember 1943. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

[1]
Freitag, 10. Dezember 1943.     

[1]      Die erste Wirkung der Teheran-Konferenz beginnt bereits, Gestalt anzunehmen. Die öffentliche Meinung in Bulgarien gegen den Krieg ist so stark, daß die Regierung sich nicht länger ihr widersetzen können wird. Man muß jeden Augenblick mit dem Rücktritt dieser Regierung rechnen, was nichts anderes heißt, als daß Bulgarien aus dem Kriege ausscheidet. Das wäre dann schon der zweite Bundesgenosse. Schon hat unsere Regierung eine drohende Note an die bulgarische gerichtet u. mit Besetzung des Landes gedroht. – Es scheint, als habe die Teheran-Konferenz bindende Zusagen von Stalin erreicht, daß er die Balkanstaaten nicht anrühren will mit Ausnahme Rumäniens, von dem er natürlich Besarabien wieder haben will. Man hat natürlich dafür gesorgt, daß diese Zusage auf dem Balkan bekanntgeworden ist u. schon ist auch Ungarn, das ja schon längst höchst unlustig ist, reif zum Abfall. Wir werden also wohl demnächst wieder Gelegenheit haben, über den Verrat weiterer Bundesgenossen zu lamentieren, denn auch Rumänien wird dann folgen müssen.

     Merkwürdig wenig Aufhebens ist von uns davon gemacht worden, daß der sogenannte, „General“ Tito, der serbische Bandenführer, eine Regierung gebildet hat, die von England anerkannt worden ist, obgleich der junge König Peter in England im Exil lebt u. bisher dort eine Exilregierung bestand, die allerdings schon vor einiger Zeit mitsamt dem König Peter nach Kairo umgesiedelt wurde. Ich habe die Nachricht davon bei uns in der Zeitung nie gelesen, es wurde bloß eines Tages nebenbei davon geschrieben, als wäre es eine bekannte Tatsache. –

     Die Times hat einen aufsehenerregenden Artikel geschrieben über Deutschland nach dem Kriege. Die Zeitung setzt sich ein gegen eine allzugroße Zerstückelung Deutschlands u. sie meint, man dürfe die ungeheuren Kräfte Deutschlands nicht zerbrechen, sondern sie nutzbringend einschalten. Vielleicht gehört das zu dem von England betriebenen Propaganda-Feldzug im Stile der 14 Punkte Wilsons?

     Schweden überlegt, wie es sich rächen kann wegen seiner von uns zurückgewiesenen Note wegen der Osloer Studenten u. droht mit Sperrung der Eisenerze. – Wollen wir nun dieses Land auch noch besetzen? –

     Jens ist heute morgen um 9 Uhr von uns gegangen. Er mußte zu Fuß nach Wustrow, zusammen mit dem Mädchen von Frau Schmidt-Isserstädt. Hoffentlich verläuft seine Reise glatt. Von seinem Vater gestern ein Brief, der eine Andeutung enthält, daß Fritz neue Scherereien mit Bohners hat.