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TBHB 1944-08-10

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1944-08-10
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Entstehungsdatum: 1944
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Originaltitel: Donnerstag, 10. Aug. 1944.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 10. August 1944
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Einführung[Bearbeiten]

Der Artikel TBHB 1944-08-10 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 10. August 1944. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge[Bearbeiten]

[1]
Donnerstag, 10. Aug. 1944.     

[1]      Große Aufregung Fünfundsiebenzig Frauen u. Mädchen haben heute Order bekommen, sich bis Sonnabend bereit zu halten zum Abtransport irgendwohin zur Schanzarbeit. Unter diesen auch unsere Trude Dade u. auch die Martha von Irmingard Wegscheider, die mit Jens u. Peter hier ist. Wir wollten daraufhin diese Martha morgen mit den Kindern nach Bln. zurückschicken, aber sie braucht dazu eine Reisebescheinigung vom Bürgermeister u. dieser gibt sie nicht, weil er Angst hat vor dem polit. Leiter in Prerow, der diese Verfügung erlassen hat u. zwar zu Unrecht, wie der Bürgermeister selbst einsieht. Wir wissen nicht, was tun. Unsere Trude sind wir jedenfalls los. Unter diesen 75 Frauen befinden sich natürlich überwiegend ausgebombte Frauen, die hier wohnen, durchweg Damen besseren Standes. Jede hat eine Lister erhalten, was sie mitzubringen hat, – aber diese Sachen besitzt kein ausgebombter Mensch, nicht einmal ein Nichtausgebomter. – Die Sache hat wenigstens das Gute, daß die Liebe zum Führer dadurch immer größer wird. –

Abends

Martha war beim Bürgermeister, der nun endlich [2] eingesehen hat, daß das Mädchen Martha zu unrecht ihre Order bekommen hat, doch hat er Angst, selbständig etwas zu tun, er meint, erst den polit. Beamten in Prerow fragen zu müssen. Er will das tun u. uns dann Bescheid geben, doch hat er das bis jetzt nicht getan. Sobald das Mädchen frei ist, werden wir es mit Jens u. Peter nach Bln. zurückschicken.

     Im Dorf ist ungeheure Aufregung. Es soll im Gasthof von Knecht eine Gemeinschaftsküche aufgemacht werden für die Kinder, die mutterlos hier bleiben u. die sonst im Hause Strandheim untergebracht werden sollen. Für Pflege dieser Kinder ist die Frauenschaftsleiterin Frau Siegert bestellt, ferner deren Nachbarin Frau Schmitt u. die Frau des Lehrers. Diese haben sich also einen Druckposten zu verschaffen gewußt. Die Frau des Bürgermeisters hat zwar keinen besonderen Druckposten, braucht aber nicht fort. Dagegen hat Schwager Paul ebenfalls Order bekommen, er ist 62 Jahre.

     Unter der Schlagzeile „Vom Volke gerichtet“ bringt der Rost. Anz. heute den Verhandlungsbericht gegen die Attentäter. Es handelt sich um den Generalfeldmarschall v. Witzleben, Generaloberst Höppner, Generalmajor Stieff, Oberlt. v. Hagen, Generalleutnant v. Hase, Oberstlt. Bernardis, Hptm. Klausing u. Lt. Graf York v. Wartenburg. –

     In all dieser Aufregung habe ich heute das Malvenbild vollendet. Es ist sehr schön geworden.