Zum Inhalt springen

TBHB 1944-10-26

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1944-10-26
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1944
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Donnerstag, 26. Oktober 1944.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 26. Oktober 1944
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
unvollständig
Dieser Text ist noch nicht vollständig. Hilf mit, ihn aus der angegebenen Quelle zu vervollständigen! Allgemeine Hinweise dazu findest du in der Einführung.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung[Bearbeiten]

Der Artikel TBHB 1944-10-26 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 26. Oktober 1944. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge[Bearbeiten]

[1]
Donnerstag, 26. Oktober 1944.     

[1]      Gestern am Spätnachmittag war Martha bei Knechts. Frau Beichler, die Schwester von Gerda, war völlig fassungslos. Martha sagt, sie habe sich an sie geklammert u. geschrieen u. sich völlig unbeherrscht benommen. Die andere Schwester Frau Bierwirth, die jetzt irgendwo im Sudetengau untergekommen ist, war auch da. An Walter ist über unsere Batterie ein Telegramm gegangen. Die Leiche soll heute aus Rostock hier eintreffen, man sagt, daß Johannsen aus Ribnitz sie abhole mit seinem Personenauto, da soll er sie in den kleinen Anhänger, in dem sonst die Koffer liegen, herbringen. Ich kann mir das nicht gut denken, denn in diesem Anhänger könnte die Leiche nicht einmal ausgestreckt liegen. Prof. Reinmöller, der sich wirklich aufopfernd um die ganze Sache bekümmert hat, soll sie selbst herbringen; – sollte nicht einmal er in der Lage sein, ein Krankenauto mit einer Bahre zu besorgen? – Martha erzählt mir, daß drüben bei Knechts die Wände der Wohnstube voll von Photographien von Gerda hängen. Sie haben alle einen Götzenkult mit dieser jungen Frau getrieben, – nun ist von all der Schönheit nur ein Häufchen Dreck übrig, das im Kofferanhänger hergeschafft wird. –

     Von Fritz haben wir lange keine Nachricht, – letzter Brief am Freitag den 13. 10. vom 3. 10., morgen sind es also 14 Tage. Ich bin in Sorge. – Papenhagens haben Nachricht über das Rote Kreuz von Walter, der in Brest gewesen war u. nun [2] mit Arm= u. Beinschuß im Lazarett in französischer Gefangenschaft liegt. Da er die Nachricht selbst geschrieben hat, läßt sich vermuten, daß es ihm nicht schlecht geht. Der alte Papenhagen ist sehr froh. –

     Gestern kam Erika zurück vom Besuch ihres Mannes in der Nähe von Bremen. Ich habe sie noch nicht gesprochen. Eben verabschiedete sich Trude, die wieder nach Schneidemühl zurückgeht – ich gab ihr Cigaretten für Paul mit. –

     An den Fronten langsame Fortschritte, nur die Russen kommen rascher vorwärts in Ungarn, wo sie jetzt im Osten an der obersten Theiss dicht vor der slowakischen Grenze sind. In Ostpreußen sind sie bei Gumbinnen.

     Im Pazifik scheinen sich jetzt sehr entscheidende See= u. Luftkämpfe bei den Philippinen abzuspielen. Die Japaner siegen natürlich unentwegt.

     Heute einen neuen Bogen aufgespannt für die neue Landschaft. Das Marien-Stilleben habe ich auf die letzte Sperrholzplatte aufgezogen, die ich besitze, – wie ich die künftigen Bilder behandeln soll, ist mir unklar. Habe Papenhagen gebeten, daß er mir Sperrholz besorgen soll, doch scheint es aussichtslos.