Zum Inhalt springen

TBHB 1944-11-17

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1944-11-17
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1944
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Freitag, 17. Nov. 1944.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 17. November 1944
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
unvollständig
Dieser Text ist noch nicht vollständig. Hilf mit, ihn aus der angegebenen Quelle zu vervollständigen! Allgemeine Hinweise dazu findest du in der Einführung.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

[Bearbeiten]

Der Artikel TBHB 1944-11-17 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 17. November 1944. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

[Bearbeiten]
[1]
Freitag, 17. Nov. 1944.     

[1]      Mittwoch Regen bei Nordwind, sehr kalt, sodaß im Garten nichts zu machen war, doch habe ich gestern u. heute gegraben, noch nicht ganz fertig. –

     Agnes Borchers kam gestern Abend ganz erschüttert zu mir ins Atelier, wo ich grade an Paul Küntzel einen Geburtstagsbrief schrieb. Gestern war die Verhandlung gegen ihren Mann, das Urteil lautete auf 9 Monate Gefängnis. Ueberaus hart in Anbetracht dessen, daß es sich um einen nie vorbestraften, unbescholtenen Mann handelt, der beste Führungszeugnisse aufweisen kann. Man zwingt solch einen Menschen zum Militär u. wenn er das nicht aushalten kann u. aus innerer Not auf Abwege gerät, dann kommt er ins Gefängnis. – Lange kann es aber nicht mehr dauern, damit habe ich Agnes getröstet. Seit gestern ist die ganze Westfront in Bewegung, es scheint jetzt die große Offensive los zu gehen.

     Auch Schweden scheint nun zum Schluß doch noch in den Krieg einzutreten. Seit Monaten sind die Beziehungen immer gespannter. Immer neue Schwierigkeiten wurden gemacht mit der Erzausfuhr. Die Lieferung von Kugellagern wurde ganz eingestellt, was für uns sehr schwerwiegend sein muß, nachdem unsere Kugellagerfabriken wohl alle durch Luftangriffe längst vernichtet sind. Dann wurde den schwedischen Schiffen überhaupt das Auslaufen verboten; aber seitdem Leningrad befreit ist, gehen schwedische Schiffe dorthin. Jetzt heißt es, daß das Handelsabkommen, welches bis 1.1.1945 läuft, von Schweden nicht erneuert worden sei. Gleichzeitig beschuldigen wir Schweden der Grenzverletzungen an der norweg. Grenze u. die Schweden tun umgekehrt dasselbe. Dazu kommt, daß die norweg. Exilminister in Stockholm waren u. von dort nach Moskau gereist sind. Ferner entwickeln die Engländer eine auffällige Aktivität vor der norweg. Küste, sie vernichten unsere Geleitzüge, vor einigen Tagen versenkten sie von 11 Schiffen neun. Auch haben sie unsere Verteidigungsanlagen bereits beschossen. Dazu die Vernichtung der Tirpitz. Das sind alles sehr bedrohliche Anzeichen, daß Schweden die Absicht hat, uns den Krieg zu erklären u. daß die Engländer eine Landung in Norwegen beabsichtigen. Damit würde sich das Angesicht des Krieges auf's Neue sehr zu unseren Ungunsten verändern, die Oeffnung der Ostsee wäre dann nur eine Frage der Zeit u. der Krieg wird sich dann auch an unserem vergessenen Gestade fühlbarer machen. Wie ich kürzlich hörte ist die Besatzung unserer Batterie in letzter Zeit erheblich verstärkt worden, man sagt sogar, verdoppelt. Vielleicht hat das darin seinen Grund.

     Walter Knecht ist nun doch endlich gestern hier eingetroffen.