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TBHB 1944-11-24

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1944-11-24
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Entstehungsdatum: 1944
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Originaltitel: Freitag, 24. November 1944.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 24. November 1944
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Einführung

Der Artikel TBHB 1944-11-24 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 24. November 1944. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

[1]
Freitag, 24. November 1944.     

[1]      Gestern Abend Besuch von Prof. v. Walter aus Köln, Bruder von Mariechen Seeberg. Er ist Witwer u. hat in Köln anstatt der Lebensmittelkarten einen Ausweis erhalten, daß er evakuiert sei mit seinen vier oder fünf Kindern. Wohin er gehen wollte, wurde ihm freigestellt. So ist er hierher gekommen, um seinen 15 jähr. Sohn bei seiner Schwester unterzubringen, die anderen Kinder sind schon an zwei verschiedenen Orten untergebracht. Er selbst weiß noch nicht genau, wo er bleiben wird. – Er ist Konvertit u. seine Frau ist dann ebenfalls katholisch geworden. Sie ist an Lungentuberkulose gestorben u. scheint während des langen Krankenlagers ein besonders gläubiges Leben geführt zu haben. Er zeigte mir ein Heft, in welchem sie neue Gesetze des Rosenkranzes aufgeschrieben hat, für jeden Wochentag ein Gesetz mit einer Betrachtung voraus, jede Seite mit sehr hübschen Vignetten farbig geschmückt, ein wirkliches kleines Kunstwerk. – Er möchte den Sohn in Ribnitz unterbringen, damit er dort zur Schule geht u. zum Wochenende dann immer hierher zur Tante kommen kann. – Wir besprachen alle Möglichkeiten, auch mit Müritz u. Barth. – Er bat mich, meine Bilder sehen zu dürfen u. war besonders vom Kopf des Pfarrers von Ars sehr berührt. Er ist offenbar ein sehr tiefgläubiger Katholik, schade, daß er nicht hier bleibt. Er liest an der Universität in Köln über slawische Philosophie.

     Gestern hieß es, daß die Franzosen den Stadtrand von Straßburg erreicht hätten. Die Hoffnung, daß Fritz da herauskommt, ist sehr gering. Heute machten wir sein Weihnachtspaket fertig, ich glaube nicht, daß es ihn erreichen wird.