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TBHB 1945-08-06

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1945-08-06
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Entstehungsdatum: 1945
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Originaltitel: Montag, 6. August 1945.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 6. August 1945
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1945-08-06 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 6. August 1945. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Montag, 6. August 1945.     

[1]      Der althäger Kommandant ist bisher nicht wiedergekommen. Die Russen sind eben auch in solchen Dingen unzuverlässig. Inzwischen geht aber der Abtransport der Flüchtlinge, den ich in der letzten Woche eingeleitet habe, weiter. Morgen um 8 Uhr geht der Dampfer von Althagen ab, der dann den größten Teil der Flüchtlinge, die noch hier sind, fortbringen wird. Von da ab wird Ahrenshoop dann ziemlich leer sein, u. es wird eine fühlbare Erleichterung der Ernährungslage geben.

     Soeben berichtet mir der Polizist Jakowski, daß der althäger Kommandant heute Nacht um 19 Uhr die beiden Polizisten losgeschickt hat Spiritus zu besorgen. Sie sollten in einer Stunde Spiritus herbeischaffen. Sie haben das natürlich nicht gekonnt. Aus Wut darüber fordert er für heute früh 8 Uhr sechs Männer und acht Frauen zur Arbeit an, was natürlich wieder nicht geht. Herr Dr. Hahn ist heute früh in meinem Auftrage nach Barth gefahren, um Verbindung mit dem Landrat aufzunehmen, so daß der junge Herr Meinhard sich mit diesem Arbeitseinsatz abplagen muß, ohne es natürlich zu schaffen.

     Diese brutalen Willkürakte stehen im krassen Gegensatz zu dem, was der engl. Sender zur Lage sagt. Wenn man das hört, dann meint man, es müsse jetzt alles viel besser werden. In Wahrheit benehmen sich die Russen immer brutaler. Eben kommt der Sergeant von Monheim u. will auch vier Arbeiter. Er tut immer sehr freundlich. Ich kann ihm keine Arbeiter stellen. – Paul sagt mir eben, daß der althäger Kommandant in der Nacht in die „Gute Laune“ eingedrungen sein soll, um nach Schnaps zu suchen, er soll dort alles durcheinandergewühlt haben. Er war natürlich wieder total betrunken. Es ist ein Glück, daß er mich wenigstens bei dieser Sache aus dem Spiel gelassen hat. Entweder habe ich mich das letzte Mal zu dumm benommen, oder er geniert sich vor mir.

     Am Sonnabend Nachmittag war ich mit Paul u. dem alten Meyer auf dem Paetow'schen Acker und habe Getreidehocken aufgestellt. Es war sehr heiß. Paul machte zuerst schlapp, nach einer Stunde ich, als nämlich Fischer Meyer zur Hilfe kam u. dadurch unsere Arbeit Tempo bekam. Der alte Meyer dagegen hielt bis zum Schluss durch.

     Nach dem englischen Sender sollen nun bald Gemeindewahlen stattfinden, um damit die unterste Grundlage eines Wiederaufbaues zu schaffen. Man sagt, daß in dieser Woche Ribnitz wieder elektrischen Strom [2] bekommen soll; möglicherweise werden auch wir dann wieder Strom haben.