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TBHB 1945-08-29

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1945-08-29
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Entstehungsdatum: 1945
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Originaltitel: Mittwoch, 29. Aug. 1945.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 29. August 1945
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1945-08-29 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 29. August 1945. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Mittwoch, 29. Aug. 1945.     

[1]      Gestern mit Frau Futterlieb verhandelt, die im Hause Kroog mit 2 Kindern allein wohnt. Sie sah alles ein u. war bereit, das Haus zu räumen. Später mischte sich ihre Kusine Frau Daubenspeck ein u. entfachte eine große Hetze gegen mich, sodaß alles wieder in Frage gestellt ist. Habe heute an Dr. Ziel in dieser Sache eine schriftl. Darstellung [2] gesandt mit der Bitte, besänftigend zu wirken. Ich hoffe, daß dieser Mann, der sich sonst so gern zum Organ der „kochenden Volksseele“ macht, auch diesmal diese Funktion übernehmen wird, wenn es einmal gilt mich in Schutz zu nehmen, zumal er ja als Leiter des höheren Schulkurse einen gewissen Einfluß auf Frau Futterlieb hat, die als Lehrerin mitwirkt. –

     Gestern Abend um 10 Uhr erschien der Sergeant der neuen Besatzung in der Batterie in Begleitung mit einem Mann mit Gewehr u. verlangte in sehr grober Weise das Radio zu sehen. Ich zeigte ihm den Apparat u. er fragte, woher ich ihn hätte. Ich sagte, es sei der meinige u. als Bürgermeister hätte ich Erlaubnis, Radio zu hören. Nach einigem Hin u. Her, (der Mann sprach ganz gut deutsch) merkte ich, daß er den Lautsprecher auf der Straße meinte. Ich führte ihn rüber in die Bunte Stube u. zeigte ihm den Apparat den er sofort abmontierte. Ich sagte ihm, daß die Anlage ja grade eben erst auf Anordnung der russ. Behörde gemacht worden sei. Er sagte, daß er auch gegen die Anlage nichts einzuwenden hätte, daß aber der Apparat gestohlen sei. Es stellte sich dann heraus, daß Frau Kurts, von der dieser Apparat stammte, sich hinter die neuen Leute gesteckt hat. Frau Kurts hat anfangs mit ihren freundschaftl. Beziehungen zu dem verflossenen Kommandanten geprahlt. Diese Beziehungen sind dann irgendwie gestört worden. Als wir die Lautsprecher-Anlage einrichten wollten, brauchten wir einen Apparat, da die Russen uns kurz vorher die letzten Apparate abgenommen hatten. Der Kommandant wies uns daher diesen Apparat der Frau Kurts an. – Nachdem der Sergeant den Apparat abgenommen hatte, wurde er freundlicher, sogar sehr freundlich. Er sagte selbst, daß die Kosacken gestohlen hätten u. daß sie dergleichen nicht täten. Er hatte offenbar auf die Kosacken eine große Wut.