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TBHB 1945-08-31

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1945-08-31
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Entstehungsdatum: 1945
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Originaltitel: Freitag, 31. Aug. 1945.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 31. August 1945
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Einführung

Der Artikel TBHB 1945-08-31 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 31. August 1945. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

[1]
Freitag, 31. Aug. 1945.     

[1]      Gestern Herr Dr. Ziel. Er hat meiner Erwartung nur zum kleinsten Teil entsprochen, indem er mir mitteilte, daß Frau Futterlieb das Haus räumen u. nach Althagen ziehen wolle. Ob dieser Entschluß auf seine Einwirkung hin gefaßt worden ist, oder von Frau F. allein, steht dahin. Auch widersprach er nicht, als ich sagte, es sähe nach Feindseligkeit aus, daß Frau F. nach Althagen ziehen wolle, vielmehr verbarg er nicht, daß er auf Frau F's. Seite stünde. Die Unterredung mit ihm war sehr unerfreulich. Er gab zu erkennen, daß er darüber beleidigt ist, daß ich seine Tätigkeit für die höheren Schulkurse in meinem Vortrage am Sonntag nicht erwähnt hätte. Ich habe das in der Tat vergessen. In der Sache selbst zeigte er nicht die geringste Einsicht u. keine Bereitschaft, die Sache zu entspannen u. ihr einen gütlichen Ausgang zu geben. Grade das aber hatte ich erwartet. So schieden wir ziemlich frostig. Am Nachmittag bzw. Abend begegnete ich ihm auf der Straße, er ging drüben auf der anderen Seite u. tat so, als ob er mich nicht sähe. – Ich weiß nun, wo ich mit ihm dran bin. Es ist das Schlimmste, wenn man solche Leute in ihrer Eitelkeit verletzt.

     Heute früh war Dr. Hahn in Wustrow zur Besprechung mit dem Kommandanten. Es ergibt sich, daß der eigentliche neue Kommandant in Müritz-Graal sitzt, in Wustrow [2] ist nur ein Vertreter von ihm. Offenbar sind die Grenzen seines Bezirkes nicht klar abgesteckt, denn von Ahrenshoop wußte er nichts. Es scheint so, als rechneten wir nun doch zur Zone der Kosacken im Darss. Es ist höchst unangenehm, daß darüber nie Klarheit besteht u. man nie weiß, an wen man sich halten soll. – In Wustrow wurde nun wieder eine neue Ansicht über das Rundfunkhören propagiert. Es hieß dort, die Bevölkerung dürfe, ja sie solle Radio hören, u. zwar ohne Ausnahme, auch die ehemal. PG's, die bisher davon ausgeschlossen waren. Man ist jetzt sogar der Meinung, daß grade die PG's Radio hören sollen, damit sie einsehen lernen, was für einen Unsinn sie bisher gemacht haben. Aber die Russen sollten zuerst einmal den Unsinn einsehen lernen, den sie gemacht haben, als sie uns sämtliche Apparate fortnahmen. Ich weiß nicht, ob der eine oder andere seinen Apparat versteckt hat, ich kenne jetzt nur drei Apparate im Dorf, von denen ich den einen habe, Paul habe ich den anderen gegeben u. Dr. Hahn den dritten.