Zum Inhalt springen

TBHB 1945-09-27

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1945-09-27
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1945
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Donnerstag, 27. Sept. 1945.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 27. September 1945
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
unvollständig
Dieser Text ist noch nicht vollständig. Hilf mit, ihn aus der angegebenen Quelle zu vervollständigen! Allgemeine Hinweise dazu findest du in der Einführung.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

[Bearbeiten]

Der Artikel TBHB 1945-09-27 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 27. September 1945. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

[Bearbeiten]
[1]
Donnerstag, 27. Sept. 1945.     

[1]      Gestern Karte von Else aus Völpke, alle leben noch, ihr Haus steht. Ebenso Karte von Otto Wendt, der Nachricht von Fritz hat, aber von sich selbst schreibt er nichts. Fritz geht es demnach gut, er ist immer noch in Freiburg.

     Gestern kam neue Infanterie nach Althagen, ein Leutnant mit 35 Mann. In Wustrow ebenfalls neue Infanteristen. Diese neuen Leute machen einen guten Eindruck, viele sprechen deutsch. Der Schlagbaum am Erbhofweg mußte aber wieder neu errichtet werden, ebenso die Wachbude. Die Kosaken im Monheim'schen Hause sollen heute abrücken, dieses Kommando scheint aufgehoben zu werden, jedenfalls soll der Pferdestall abgerissen werden.

     Ich will heute eine Beschwerdeschrift an den Antifaschistischen Ausschuß in Ribnitz abgehen lassen wegen Paul. Herr Kühme brachte mich auf diese Idee, denn Grete war heute im Amt. Sie ist natürlich überaus bekümmert. Dieser antifaschist. Ausschuß macht sich ja anheischig, die Behörden u. Betriebe von Faschisten zu säubern, vielleicht sieht er seine Aufgabe auch positiv in dem er Antifaschisten schützt.

     Herr Kühme teilte mir Nachmittags mit, Herr Deutschmann habe ihm erzählt, daß die Dolmetscherin in Ribnitz zu irgend wem gesagt habe: „Morgen wird ein SS=Mann aus Ahrenshoop abgeholt“. Es seien drei Leute aus Ahrenshoop zu dieser Zeit in Ribnitz gewesen: Herr Dr. Ziel, Herr Budde u. Frau Bertsch. – Frau Kahl ist gestern mit dem Dampfer aus Berlin zurückgekommen. Sie hat Martha erzählt, daß sie auf dem Dampfer Herrn Dr. Ziel getroffen habe, welcher zu drei anderen Personen, die sie nicht gekannt hat, gesagt hat, ob sie schon wüßten, daß man Küntzel abgeholt hätte. Das ist immerhin merkwürdig, da Herr Ziel ja garnicht hier war, als das mit Küntzel geschah, er war verreist u. kam erst mit Frau Kahl zurück. Woher wußte er es also? –

     Die Monheimer Kosaken sind heute nachmittag abgezogen. Jetzt eben um 6 Uhr war ein blutjunger Unterleutnant hier mit einem Soldaten, der etwas deutsch konnte. Er zieht mit 20 Mann Infantrie ins Monheim'sche Haus u. fragte mich über die Kosaken aus. Ich sagte ihm, daß bei Spangenberg die Pferde gestohlen worden seien u. bei Borchers Uhren. Er machte sich Notizen. Morgen um 10 Uhr will er wiederkommen u. darüber ein Protokoll aufnehmen.

     An den Antifaschistischen Ausschuß in Ribnitz habe ich heute einen Bericht geschickt über Pauls Verhaftung u. Abschrift davon an den Landrat. Ich habe mich beschwert, daß von den Russen jeder Denuntiation nachgegeben wird, wodurch schließlich jede Arbeit stillgelegt wird. Wer kann von mir u. meinen Mitarbeitern verlangen, daß wir uns solcher Gefahr aussetzen!