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TBHB 1945-11-02

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1945-11-02
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Entstehungsdatum: 1945
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Originaltitel: Freitag, 2. Nov. 1945 Allerseelen.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 2. November 1945
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1945-11-02 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 2. November 1945. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

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[1]
Freitag, 2. Nov. 1945 Allerseelen.     

[1]      Heute früh 1/2 8 Uhr wurde ich von dem Leutnant bei Monheim aus dem Bett geholt. Er kam gleich mit noch drei Mann, darunter 2 Matrosen, die nach Prerow gebracht werden sollten. Ich sagte ihm, er müsse sich an den Kommandanten in Althagen wenden, wenn er einen Wagen haben wollte; aber davon wollte er natürlich nichts wissen. Es gab ein langes Gerede u. schließlich zogen alle ab; aber draußen müssen sie Handschak aufgegriffen haben, jedenfalls sah ich später, daß Hanschak mit dem Wagen doch losfuhr. – Ich sehe immer mehr, daß ich die Sache nicht mehr machen kann. Ging gestern schon um 8 Uhr zu Bett schlief aber schlecht Heute habe ich einen veritablen Durchfall, der sich sehen lassen kann. – Vormittags war Herr Degner hier u. ging mit mir die Liste der Lebensmittel-Karten durch. Die neuen Bestimmungen, die seit dem 1. Nov. gelten, sind überaus hart u. machen viele Ungerechtigkeiten unvermeidlich. Dazu kommt, daß uns von Ribnitz viel zu wenig Karten geliefert worden sind, sodaß viele Leute zunächst überhaupt keine Karten bekommen können, bis die fehlenden nachgeliefert worden sind. Wann das der Fall sein wird, ist ungewiß, da man nicht weiß, ob morgen der Dampfer fahren wird. Dieser ist am Mittwoch-Abend vor Dierhagen auf Grund gelaufen u. hat bis Donnerstag Nachmittag festgesessen. Die Passagiere mußten ausgebootet werden u. mußten von Dierhagen hierher zu Fuß gehen. Die Ausbootung mußte von Dierhäger Fischern vorgenommen werden, weil der Dampfer kein Beiboot hatte. Die Leute kamen verhungert u. durchfroren hier an.

     Gestern schickte die gute Frau Neumann aus dem Kurhause eine Terrine mit Hühnerbrühe, die wir zu Mittag aßen.

     Es hieß gerüchtweise, daß ab 1. Nov. die Stromzuteilung besser werden würde. Bisher hatten wir zwar schwachen, aber ausreichenden Strom von Morgens 8 Uhr bis Nachm. 5 Uhr, u. dann wieder von Abends 9 Uhr bis Morgens 7 Uhr. Seit gestern wird aber der Strom schon um 4 Uhr Nachmittags ausgeschaltet u. erst um 10 Uhr Abends wieder eingeschaltet, u. zwar so schwach, daß man nicht einmal Radio hören kann.