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TBHB 1946-02-05

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1946-02-05
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Entstehungsdatum: 1946
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Originaltitel: Dienstag, 5. Februar 1946.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 5. Februar 1946
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Einführung

Der Artikel TBHB 1946-02-05 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 5. Februar 1946. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

[1]
Dienstag, 5. Februar 1946.     

[1]      Heute zwei Briefe von Fritz, Nr. 11 u. dann der Nr. 7, der bisher überfällig war u. von der amerikan. Zensur geöffnet worden ist. Dieser enthält jene Sylvester-Affaire, die darin bestand, daß die Wachmannschaften sich betrunken hatten u. in ihrer Besoffenheit Ausschreitungen an den Gefangenen verübt haben.

     Der andere Brief Nr. 11. ist an mich persönlich gerichtet u. enthält ein ganz rührendes Bekenntnis zu mir. Er ist geschrieben aus einer ganz spontanen Stimmung heraus u. so echt u. herzlich, daß ich ihn nur mit tiefster Bewegung lesen konnte. Dieser Brief ist eine Rechtfertigung für mich, die mich teils beschämt, teils aber mit ganz großer Freude erfüllt, beweist er doch, daß meine wirkliche Tochter im Unrecht mir gegenüber ist. Gott möge ihr verzeihen, wie auch ich ihr verzeihe, denn sie ist ja in erster Linie das unglückliche Opfer ihrer Mutter; aber Fritz ist nun in meinem Herzen so, wie ich gern im Herzen meines eigenen Vaters gewesen wäre. Durch diese Liebe von Fritz zu mir wird sehr viel geschehenes Unrecht wieder gut gemacht. Gott sei Dank! [2] An der Weihnachtskrippe gemalt. Die Figuren kommen jetzt langsam ins Bild. Obwohl es auch heute wieder meist sehr dunkel war, bin ich doch ein gutes Stück vorwärts gekommen.

     Heute sind die Russen im Monheim'schen Hause abgerückt u. es scheint so als kämen nun keine neuen mehr her. Auch in Althagen scheinen kaum noch Russen zu sein. Als wir am Sonntag zu Koch-Gotha gingen, sahen wir, daß die ehemalige Batterie ziemlich demoliert ist. Sie wurde seit Beginn des Winters von den Russen nicht mehr benutzt, diese wohnten in den Häusern am Hohen Ufer, es scheint, daß die Bevölkerung sich jetzt aus den Baracken herausholt, was sie braucht.