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TBHB 1946-02-17

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1946-02-17
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Entstehungsdatum: 1946
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Originaltitel: Sonntag, 17. Februar 1946 Septuagesima.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 17. Februar 1946
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Einführung

Der Artikel TBHB 1946-02-17 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 17. Februar 1946. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

[1]
Sonntag, 17. Februar 1946     
Septuagesima.     

[1]      Gestern Nachmittag Dora Oberländer mit Gretl Neumann, um Bilder anzusehen. Dabei merkte man bei Gretl Neumann sehr stark, daß ihr gutes Benehmen nur äußere Tünche ist. Sie verhielt sich vor den Bildern unmöglich. Statt zu schweigen, schwatzte sie immerfort dummes Zeug, um ein Verständnis vorzutäuschen, doch wurde ihr Unvermögen grade dadurch offenbar. Um der Torheit die Krone aufzusetzen, redete sie von dem Kopf des alten Propheten als von einem Christuskopf. Ich machte sie darauf aufmerksam, daß es der Kopf eines mindestens 70 Jahre alten Mannes sei, während Christus mit 30 Jahren gestorben sei. Sie nahm das zur Kenntnis, ohne sich sonst stören zu lassen.

     Später kam Koch-Gotha dazu, der mit großem Interesse das neue Krippenbild betrachtete u. dem ich dann auch das Christusbild zeigte, das einen starken Eindruck auf ihn machte. Martha kam dann u. zeigte ihm auch das Märchenbuch u. das Fischlandspiel, das die Damen in der BuStu. zur Zt. machen. Er kaufte gleich von beiden je ein Exemplar.

     Abends war Heinz v. Paepke da, der für einige Tage hierher gekommen ist. Er hat die Kampftage in Berlin mitgemacht u. wußte davon schauerliche Dinge zu erzählen. Er hat seine Familie über die grüne Grenze nach Krefeld zu den Schwiegereltern gebracht, wohnt aber selbst in Berlin. Er schmuggelt sich öfter über die grüne Grenze u. hat ein Urteil über den Unterschied der Zonen. Er gibt zu, daß die russische Zone die unerfreulichste ist.

     Heute an Fritz geschrieben. Die vorhandenen Kartons habe ich nun alle zu Passepartouts verarbeitet; aber es sind noch Zeichnungen übrig. Ich denke, daß ich noch von dem steifen Aquarellpapier haben werde, auf dem ich im Jahre 1944 die ersten Oelbilder gemalt habe. Dieses Papier werde ich ebenfalls zu Passepartouts verarbeiten. Es fehlen mir nun bloß noch die Rückwände.