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TBHB 1946-08-04

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1946-08-04
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Entstehungsdatum: 1946
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Originaltitel: Sonntag, 4. August 1946.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 4. August 1946
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1946-08-04 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 4. August 1946. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Sonntag, 4. August 1946.     

[1]      Ich warte vergeblich auf den Besuch des Rostocker Museums-Direktors. Hoffentlich hat jener Dresdner Maler da keine Dummheiten gemacht. Es heißt, er wäre bei Herrn Matern gewesen. Ich hätte den Wünschen dieses Mannes vielleicht mit größerer Entschiedenheit entgegentreten müssen; aber ich hatte die ganze Angelegenheit nicht gleich so ernst genommen.

     Nachmittags war die alte Frau Longard da. Sie trank mit uns Kaffee u. besah dann Bilder. Ich zeigte ihr zuerst Blumen mit denen sie aber nichts rechtes anzufangen wußte. Dann zeigte ich ihr die Engelbilder, die großen Eindruck machten, vor allem der blaue Engel, von dem sie ganz hingerissen war, ebenso wie gestern Frau v. Guttenberg. Auch der Prophet sagte ihr viel. Die Himmelskönigin schien ihr zunächst noch fremd zu bleiben, den Christkönig fand sie sehr schön. Auch das Portait von Dr. Tetzlaff gab ihr viel sie erkannte ihn sofort wieder.

     Später kam der Bildhauer Loeber u. brachte mir von Herrn v. Achenbach den Bescheid, ich solle ihm die drei Bilder, welche der dresdner Maler ausgesucht hatte, übergeben u. er solle diese Bilder nach Rostock bringen, von wo sie dann weiter nach Dresden gesandt werden sollten. Ich lachte bloß. Was diese Leute sich denken! Diese drei Bilder sind der blaue Engel, die Himmelskönigin u. der Prophet, – also neben dem Christkönigsbilde die besten Bilder, die ich überhaupt habe, – u. diese drei Bilder soll ich auch meiner Kollektiv-Ausstellung herausnehmen, um sie völlig unverpackt nach Dresden zu senden auf die Aussage eines mir gänzlich unbekannten Malers hin, der sich mit nichts ausgewiesen hat, wonach er zur Auswahl berechtigt ist. Ich kann also erstens garnicht wissen, ob der Mann wirklich den Auftrag hat, Bilder für diese Ausstellung zu sammeln, u. wenn das der Fall ist, habe ich noch keine Garantie ob die Ausstellungsleitung in Dresden die Bilder [2] wirklich aufhängt, oder ob sie sie gut aufhängen wird. Ein solches Ansinnen ist wirklich zum Lachen. Der ganze Vorfall zeigt mir aber, daß meine Befürchtung nicht ohne Grund ist, daß dieser Mensch mir irgendwie in meine Sache gespuckt hat. Ich werde deshalb doch gleich an Dr. Gräbke – Rostock schreiben.