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TBHB 1946-09-05

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1946-09-05
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Entstehungsdatum: 1946
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Originaltitel: Donnerstag, 5. September 1946.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 5. September 1946
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1946-09-05 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 5. September 1946. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

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[1]
Donnerstag, 5. September 1946.     

[1]      Heute habe ich das neue Bild „Aufbruch“ zu malen angefangen. In der Anlage ist es fertig. Es verpricht sehr gut zu werden, es wirkt wie aus einem Guß u. ist in Farbe u. Komposition überaus wuchtig. Wahrscheinlich werde ich dieses Bild noch mit zur Ausstellung geben u. es wird diese erheblich bereichern, vor allem dadurch, daß das Thema ja nun wirklich zeitnahe ist.

     Nachmittags war Rechtsanwalt Hoffmann da, der vorzüglichen Kaffee mitbrachte. Wahrscheinlich werde ich nicht schlafen können. Er blieb bis gegen 6 Uhr bei mir, nachdem wir auf der Terrasse getrunken hatten, bis es zu regnen anfing.

     Dr. Krappmann schreibt aus Kiel. Er war in der Heimat Schweinfurt. Sein Gesuch in den bayrischen Staatsdienst zu kommen, ist immer noch nicht entschieden. Er schreibt, daß das Gymnasium in Scheinfurt einen Direktor besitzt, einen Zeichen- u. einen Religionslehrer – fast 1 1/2 Jahre nach Beginn des Wiederaufbaues. Die amerikanischen Behörden haben, wie er meint, für die höheren Schulen nicht viel übrig, sie sind ihnen uninteressant. Er sagt: „Wenn man den Durchschnitts-Soldaten in seiner kulturlosen Zivilisiertheit betrachtet, wird einem diese Einstellung verständlich“. – Solche Urteile höre ich sehr oft von einwandfreien Leuten u. dadurch tritt dann immer wieder die Frage auf, ob man nicht doch u. trotz allem die SED. wählen muß? – Auch politisch gehen da im Westen Dinge vor sich, die man nicht begreifen kann. Die Engländer haben ein neues Land „Nordrhein=Westfalen“ ins Leben gerufen, – wozu, weiß ich nicht. Jetzt schreibt Dr. K. daß nun ein zweites, selbständiges Land Hannover entstanden sei, sodaß nun Schleswig-Holstein als kümmerlicher Rest übrig bleibt, mit dem Erfolg, daß die dänische Minderheit in Schleswig mit Lawinengeschwindigkeit wächst. –