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TBHB 1946-10-16

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1946-10-16
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Entstehungsdatum: 1946
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Originaltitel: Mittwoch, 16. Oktober 1946.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 16. Oktober 1946
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1946-10-16 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 16. Oktober 1946. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Mittwoch, 16. Oktober 1946.     

[1]      Gestern früh wurden wir durch die Feststellung überrascht, daß in der Nacht in der BuStu. eingebrochen worden war. Es hatte jemand die Schaufensterscheibe zerschnitten u. den Fischlandschmuck, der in einem Glaskasten lag, gestohlen, etwa für 500,– Rm. Es ist in letzter Zeit hier viel eingebrochen worden, vor allem wurden Kaninchen u. Hühner gestohlen. Man hat kürzlich Leute, die in Althagen dergleichen gestohlen hatten, im Zuge nach Berlin geschnappt. Es lohnt sich das natürlich. – In diesem Falle war sich die ganze Belegschaft darüber einig, daß als Dieb nur der junge Kahlig in Betracht kommt, der in letzter Zeit mehrere Stücke des Fischlandschmucks gekauft hat u. auch gestern Nachmittag wieder davon kaufte. Er fährt nämlich heute nach Berlin u. wird den Schmuck dort teuer verkaufen. Ich habe Anzeige erstattet u. beantragt, daß sein Gepäck revidiert wird. Vor kurzer Zeit ist auch Nachts im Gemeindeamt eingebrochen worden, es wurden beide Schreibmaschinen gestohlen.

     Eben kam der Bürgermeister aus Ribnitz. Er erzählt, daß die Polizei den jungen Kahlig festgehalten u. sein Gepäck reividiert hat. Es wurden zwar Schnaps u. Cigaretten gefunden u. auch die von ihm gekauften Schmuckstücke, aber nicht die gestohlenen.

     Von Fritz gestern eine Karte. Er schreibt sehr begeistert von der Ausstellung in Schwerin. Es seien bisher also in der ersten Woche, 400 Besucher dagewesen, das ist sehr viel.

     Ein Herr Ernst Laukant aus Boizenburg schickte mir Zeichnungen seiner 18-jährigen Tochter. Er hat über mich in der Landeszeitung gelesen u. bittet mich, die Arbeiten seiner Tochter zu begutachten. Etwas überaus besonderes ist es nicht, aber ganz talentiert.

     Auch von Erich Friese ein Brief, in dem er mir klar zu machen sucht, wie schlimm die Russen u. die SED. wären. [2] Als ob ich das nicht wüßte!

     Heute wird Martha zurückkommen. Ich habe geheizt.

     Gestern Abend ging das Licht schon um 7 Uhr aus. Sonst geht es nach einer Stunde wieder an, gestern dauerte es bis 9 Uhr. Ich wartete es nicht ab u. ging schlafen.

     Ich arbeite am Bilde „Mann im Kerker“, aber bis jetzt komme ich noch nicht weiter. Es ist sehr schwer.