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TBHB 1947-01-12

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1947-01-12
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Entstehungsdatum: 1947
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Originaltitel: Sonntag, 12. Januar 1947.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 12. Januar 1947
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1947-01-12 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 12. Januar 1947. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Sonntag, 12. Januar 1947.     

[1]      Morgens Hochamt „Hl. Familie“ mit einer sehr energischen Ansprache von P. Beckmann. Guter Besuch, obwohl es bitter kalt ist. Es ist Ostwind mit Schneetreiben aufgekommen. Es war zwar gut geheizt, aber sehr fußkalt.

     Frühstück mit P. Beckmann, der das Gerücht bestätigte, daß der Bürgermeister von Ribnitz, Jelitzky, durchgebrannt ist. Dieser Mann war Kommunist u. jetzt großer Mann in der SED. Er sollte jetzt einen Lehrgang in Schwerin absolvieren, dann Regierungsrat werden u. eine Anstellung in der Landesregierung erhalten, doch ist er in Schwerin nicht angekommen, dagegen ist festgestellt, daß er mit seinem Auto die Zonengrenze Richtung Westen überschritten hat. In der Stadtkasse von Ribnitz fehlen dafür 25.000 Rm., die er mitgenommen hat. – Ferner wurden in der Neujahrsnacht in Ribnitz der Gefängnisdirektor, der Polizeichef u. noch ein anderer [2] Beamter dieser Kategorie schwer verprügelt, der Polizeichef soll davon noch immer bettlägerig sein. Am Morgen nach dieser Nacht wurde die Frau des Polizeichefs von unbekannter Seite angerufen u. sie wurde gefragt, wie es ihrem Manne ginge. Als sie sagte, es ginge ihm sehr schlecht, wurde ihr mitgeteilt, daß der Polizeichef beim nächsten Mal totgeschlagen werden würde.

     In Ribnitz ist in einer Baracke ein sog. „Landes=Altersheim“ eingerichtet. Es sind 150 alte Leute zwischen 70 u. 100 Jahren dort untergebracht, ausnamslos Katholiken aus dem Sudetenlande. Diese alten Leute bekommen dort täglich morgens vier Scheiben trockenes Brot u. sog „Kaffee“, mittags einen Teller wässeriger Graupensupper u. am Nachmittag eine Portion heißen Tee. Das ist alles. Es ist unzureichend geheizt, sodaß die alten Leute in Massen zugrunde gehen. In der Zeitung aber steht, daß die Landesregierung gemeinsam mit der SED. wieder ein neues „Altersheim“ eröffnet hätte, in dem alte Leute prächtig betreut werden.