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Totenklage

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Textdaten
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Autor: Louise Otto
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Titel: Totenklage
Untertitel:
aus: Mein Lebensgang. Gedichte aus fünf Jahrzehnten. S. 19-20
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: 1840-1850
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Moritz Schäfer
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
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Totenklage.


I. Auf den Grabstein meines Bräutigams.

In meinem Herzen steht dein Bild,
Dein Name klingt durch meine Lieder
Trotz Tod und Trennung nah ich mild
Zu deinem Grab mich liebend wieder:

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Denn zweier Seelen reine Harmonie

Trennt selbst des Todes schriller Mißton nie.

II. Gebet am Grabe.

Du gabst ihn mir – du hast ihn mir genommen,
Du ew’ger Gott, der unser Schicksal lenkt,
Mit ihm ward mir das höchste Glück geschenkt

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Und nun ist mir das tiefste Leid gekommen.


Ich frage wohl: wie soll ich noch ertragen
Das Leben, das nun öde vor mir liegt
Seit ihn des Todes dunkle Macht besiegt
Und all umsonst mein Sehnen und mein Klagen?

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[20]
Und doch – ob alle Hoffnungen versanken

Erinn’rung bleibt mir an die Seligkeit,
Die nur der Liebe süße Macht verleiht –
Und dafür muß ich selbst in Thränen danken.