Ueber Nahrungsmittel

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Titel: Ueber Nahrungsmittel
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aus: Die Gartenlaube, Heft 13, S. 142
Herausgeber: Ferdinand Stolle
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Erscheinungsdatum: 1853
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[142] Ueber Nahrungsmittel. Es gehört zu den Kennzeichen der ächten Wissenschaft, daß sie schließlich immer ihre wohlthätigen praktischen Folgen für die Gesammtheit äußern muß. Die Forschungen der Chemie z. B. haben ungemein erfolgreiche Aufschlüsse über eine der wichtigsten Gegenstände der menschlichen Oekonomie, über die Nahrungsmittel gegeben. Wer würde nicht mit Interesse vernehmen, wenn die Wissenschaft der versuchenden Erfahrung den Wink giebt, daß die in neuerer Zeit so häufig vorkommenden Ausfälle der Kartoffelernten keineswegs so arg zu beklagen seien, wenn man nur statt der Kartoffeln vernünftig gewählte Stellvertreter baue. Es giebt bessere Nahrungsmittel als die Kartoffeln; es handelt sich nur darum, diese Erkenntniß, wo es sich thun läßt, in’s Leben einzuführen. Moleschott[1], dieser eben so geistreiche, wie gründliche und unermüdliche Forscher, sagt darüber u. A. Folgendes: „Zu suchen braucht man diese besseren Nahrungsmittel wahrhaftig nicht, viel weniger kostbare Reisen zu dem Zweck zu unternehmen und mühsam neue Pflanzungen einzuführen. Blühen doch Erbsen, Bohnen und Linsen vor unsern Augen. Erbsen, Bohnen und Linsen enthalten annährend so viel Eiweiß (Erbsenstoff) wie unser Blut, sie enthalten zwei- bis dreimal so viel Fettbildner als Erbsenstoff und die Blutsalze in reichlicher Menge. Trotz dem höhern Preise und der kostspieligeren Bereitung sind Erbsen, Bohnen und Linsen billiger als Kartoffeln. Sie sind im Stande, gut gemischtes Blut zu erzeugen, Hirn und Muskeln zu kräftigen. Kartoffeln können dies nicht. Erbsen, Bohnen und Linsen werden durch ihre Nahrhaftigkeit um so viel billiger als Kartoffeln, wie Eisen billiger ist als Holz, wenn es sich um Schienen für unsere Dampfwagen handelt. Erbsen, Bohnen und Linsen geben Kraft zur Arbeit, sie verdienen sich selbst, während eine anhaltende Kartoffeldiät unfehlbar Schwäche und Siechthum nach sich zieht. Wer vierzehn Tage im wörtlichsten Sinne von nichts als Kartoffeln lebt, wird nicht mehr im Stande sein, sich seine Kartoffeln selbst zu verdienen.“

Anmerkungen (Wikisource)