Ein Ueberfall. Nach einem Gemälde von Franz von Pausinger.
[52]Ueberfall. (Zu dem Bilde S. 49.) Das Ende eines erregten
Dramas ist es, was der Künstler uns in seinem Bilde schildert. Eine
Rotte Wölfe hat einen kapitalen Hirsch überfallen und er wird ihnen
eine leichte Beute, denn er war schon vorher schwer verwundet. Im
Kampfe mit einem Nebenbuhler ist er, vom tödtlichen Stoß des feindlichen
Geweihs in die Weichen getroffen, unterlegen; so rasch er es noch
vermag, entflieht er, verfolgt vom Siegesgeschrei des Gegners.
Und nun das traurige Ende des Besiegten! Die Wölfe haben
die Schweißfährte des kranken Hirsches aufgenommen und ihn dicht am
Felsenhange aus dem Wundbette gesprengt. Bald ist der Hirsch gestellt,
der mit niederem Kopfe die Anstürmenden abzuschlagen sucht. Aber von
allen Seiten drängt’s heran und der schon Todeswunde hat nicht mehr die
Kraft, sich mit dem Geweih seiner Feinde zu erwehren.