Universal-Geographisch-Historisches Lexicon: Gemund
[405] Gemund, oder Schvvaebisch-Gemund, lat. Gemunda, ist eine Reichs-Stadt; sie hat ein Augustiner- Prediger- Minoriten- und ein beschlossenes Frauen-Kloster ausser der Stadt / ist auch eine schöne Kirche allhier zum heil. Creutz / und unser Frauen. Die Bürger machen Pater noster, davon sie sich erhalten. Dieser Ort liegt an der Rems / wo viel Bäche hinein fliessen / in der Grafschafft Rechberg / an den Würtenbergischen und Stifftlichen Elwangischen Grentzen / war zu den Zeiten der Schwäbischen Hertzoge eine Landstadt / und ist nach Absterben dieses Fürstlichen Stammes zum Jure Status gelanget / soll noch zwölff Dorffschafften unter sich haben. Das Stadt-Regiment war vor Zeiten bey denen von Adel / ist aber durch die unter ihnen selbst ausgebrochene grosse Irrungen / etwan ums Jahr 1284. an die gantze Gemeine gekommen. Ihre Austrags-Richter sind ihr Reichs-Schultheiß / und 4. oder 6. Raths-Herren aus den Städten Ulm / Eßlingen / Halle / Dünckelsbühl / Nördlingen / Giengen und Bopfingen. Käyser Ruprecht hat sie Anno 1401. zu Augspurg begnadet / daß alle rechtliche Sprüche aus briefflichen Uhrkunden herrührend unter gegenwärtigen Leuten binnen zehen Jahren verjähret werden sollen / und zwischen Juden und Christen binnen fünff Jahren. Sie bekennet sich zur Römisch-Catholischen Religion.