Unser Strandbild
[436] Unser Strandbild. (Mit Abbildung S. 433.) Die drastische Situation, die der Künstler uns mit keckem Humor und munterer Grazie in unserem heutigen Bilde vorführt, wird in diesen warmen Sommertagen vielen unserer Leser, die städtemüde am lustigen Seegestade weilen, eine häufig erlebte geworden sein. Man möchte hinaussegeln auf die wogige, schaukelnde Salzfluth, den am Kiel zerspritzenden Wassern lustig entgegen; man möchte im süßen Nichtsthun sich schaukeln und so mit schweifendem Blicke den Seevögeln folgen, wenn sie pfeilschnell über der Tiefe hinschießen; man möchte – – ja, aber wie in’s Boot gelangen? Die böse Ebbe, die das Uferwasser so seicht macht, daß das Fahrzeug, wie in Quarantaine, weitab vom Lande Posto fassen muß! Da steht nun in den Wellen der wackere „Meermann“, mit dem biederen, von der Salzluft durchgerbten Seemannsgesicht, der alte Fischer Peter Podäus oder wie er sonst heißen mag; er ist bereit, Eines nach dem Andern durch die Brandung in’s Boot zu tragen, so Männlein wie Weiblein. Ob sie sich seinen kräftigen Cyklopenarmen anvertrauen wird, die schüchterne junge Frau von den Ufern der Spree oder der Isar?