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Venedig (Die Gartenlaube 1891)

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Venedig
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aus: Die Gartenlaube, Heft 4, S. 65, 68
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[65]

Bei der Kirche Santa Maria della Salute in Venedig.
Nach einem Gemälde von G. Schönleber.

[68] Venedig. (Zu dem Bilde S. 65.) Gesättigt, überwältigt, fast erschöpft von der Fülle der auf uns einstürmenden Eindrücke haben wir das Denkmal von Venetias Größe, den Markusplatz mit seinen stolzen Palästen, seiner wunderbaren Markuskirche und den tausend andern Sehenswürdigkeiten verlassen und uns, vorbei an dem Dogenpalast, über die „Piazetta“ nach dem Molo begeben, um von dort aus auf wonniger Gondelfahrt die Schlange des „Canal Grande“ entlang uns wieder zu sammeln und zu neuen Genüssen zu erholen. Da, gleich wie wir uns zur Einfahrt in den Kanal anschicken, bietet sich uns ein neues Bild voll zauberhaften Reizes – es ist das Bild, welches unser Künstler festgehalten hat. Zur Linken erhebt sich, eine breite Treppe bis zu dem Spiegel des Kanals herabsendend, die Kirche Santa Maria della Salute. Zwei prächtige Kuppeln wölben sich über dem anmuthigen Bau, der im siebzehnten Jahrhundert, nach der Ueberlieferung zum Andenken an die Pest des Jahres 1630, entstand. Auf der äußersten Spitze der Landzunge aber, welche von dem „Canal Grande“ und dem „Canal der Giudecca“ gebildet wird, fällt uns ein Thurm mit einem eigenthümlichen Aufsatz ins Auge. Es ist der Thurm des Hauptzollamts, der „Dogana di Mare“, und über ihm thut eine riesige Fortuna auf eine großen Kugel Dienste als – Windfahne. Der Künstler, Professor Schönleber an der blühenden Karlsruher Kunstschule, hat diesen Schauplatz noch mit einer reichen Staffage von Fahrzeugen aller Art ausgestattet, so das Ganze zu einem Bilde von packender lebendiger Wahrheit erhebend.