Vergebliche Warnung
Mäßig. | Vielfach mündlich, durch ganz Deutschland bekannt. |
Mäßig. |
Mäßig. |
so lange nicht gesehn. :|:
wol in der Hausthür stehn. :|:
die Mutter sollts nicht wissen;
die Mutter wards gewahr,
daß Jemand bei ihr war.
es wird dich schon gereuen;
gereuen wird es dich! :|:
mit ihren grünen Kränzchen
wol auf den Tanzbodn gehn:
mit deinem zarten Leibchen
wol bei der Wiege stehn;
schlaf ein, mein liebes Kindchen,
schlaf du in guter Ruh
und thu dein Aeuglein zu!“
so wär die Lieb nicht angerannt;
das Feuer brennt so sehr,
die Liebe noch viel mehr.
die Liebe nicht vergessen,
ja nun und nimmermehr!‘‘‘
2, 2. Wol vor (an) der Thüre stehn. – 3. Ich dacht, ich wollt sie küssen – Ich that sie freundlich grüßen, der Vater sollts nicht wissen; die Mutter wards gewahr, daß Einer bei ihr war. – 4, 3. es reut dich ganz gewiß! – gereuen wird es dich, wenn du verlässest mich! – 4a. Wen hast du rein gelassen? den Reiter von der Straßen? den Schreiber von (aus) dem Schloß? – 5. Wenn andre junge junge (hübsche junge) Mädchen mit ihren schönen Kränzchen wol auf den Tanzsaal gehn: – 6. Da mußt du armes junges Mädchen mit deim schneeweißen Häubchen wol an der Wiege stehn; – 7. Mußt singen: Lira Lämmchen, schlaf ein, mein liebes Männchen – Und singen: Ru ru rinne (su su sinne), schlaf ein, du kleines Kinne – Und singen: ru ru rinnechen (und singen: Hun nu ninnchen), schlaf ein, mein kleines Jüngechen – Mußt singen: eia poleichen, schlaf ein, mein kleines Täubchen – Und singen: Ri ra Rädchen, schlaf ein, mein feines Knäbchen (Mädchen), und schließ dein Aeuglein zu! – 8. Ei hätt die Lieb nicht so sehr gebrannt, so wärn wir nicht zusammngerannt (so wärn wir nicht so nah bekannt).