Vorbereitungen zum Fest
[354] Vorbereitungen zum Fest. (Zu dem Bilde S. 328 u. 329.) Vor fünfundzwanzig Jahren, an einem hellen freudigen Sommertage, war in das alte Schloß mit dem herrlichen Garten ein junges glückliches Paar eingezogen. Morgen wird es an derselben Stätte das hohe Jubelfest der Silbernen Hochzeit feiern. Da rühren und regen sich fleißige Hände, um das traute Heim würdig zu schmücken, und Freundinnen aus der Nachbarschaft sind erschienen, um der Tochter des Hauses bei der freudigen Arbeit zu helfen. Mit bewegtem Herzen reicht das junge Mädchen der Freundin die Blumen zu dem prächtigen Gewinde. Dankbarer denn jemals ist sie heute den Eltern für ihre Liebe und Güte; denn sie haben es gewollt, daß an dem Tage der Silbernen Hochzeit auch eine Verlobung im Hause stattfinde, der innigste Herzenswunsch ihres Kindes in Erfüllung gehe. Da sind auch die Freundinnen mit besonderem Eifer thätig; was Garten und Gewächshaus bieten können, wird herbeigeschafft; es kann ja kaum genug Blumen geben, um ein solches Fest zu schmücken – ein Doppelfest, das die alte Erinnerung mit silbernem Glanze umwebt und die junge Hoffnung mit goldenem Lichte verklärt!