Weihnachtslied (Jochen Klepper)
[20] Weihnachtslied
- Und weil wir solches wissen, nämlich
- die Zeit, daß die Stunde da ist, auf-
- zustehen vom Schlaf: (sintemal unser
- Heil jetzt näher ist, denn da wir gläu-
- big wurden; die Nacht ist vorgerückt,
- der Tag aber nahe herbeigekommen):
- so lasset uns ablegen die Werke der
- Finsternis und anlegen die Waffen
- des Lichtes.
- Die Bibel.[WS 1]
Die Nacht ist vorgedrungen,
der Tag ist nicht mehr fern.
So sei nun Lob gesungen
dem hellen Morgenstern!
der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet
auch deine Angst und Pein.
Dem alle Engel dienen,
[21] Gott selber ist erschienen
zur Sühne für sein Recht.
Wer schuldig ist auf Erden,
verhüll’ nicht mehr sein Haupt.
wenn er dem Kinde glaubt.
Die Nacht ist schon im Schwinden,
macht euch zum Stalle auf!
Ihr sollt das Heil dort finden,
von Anfang an verkündet,
seit eure Schuld geschah.
Nun hat sich euch verbündet,
den Gott selbst ausersah.
auf Menschenleid und -schuld.
Doch wandert nun mit allen
der Stern der Gotteshuld.
Beglänzt von seinem Lichte,
Von Gottes Angesichte
kam euch die Rettung her.
[22] Gott will im Dunkel wohnen
und hat es doch erhellt!
so richtet er die Welt!
Der sich den Erdkreis baute,
der läßt den Sünder nicht.
Wer hier dem Sohn vertraute,
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Röm. 13,11–12, hier nach der Lutherübersetzung von 1912.