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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:158

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 314, 315
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[314]

     4. Und abends im Städtlein, da kehr ich durstig ein: „Herr Wirt,
Herr Wirt, eine Kanne blanken Wein! Ergreife die Fiedel, du lustger
Spielmann du, von meinem Schatz das Liedel, sing ich dazu!“

     5. Und find ich keine Herberg, so lieg ich zur Nacht wohl unter
blauem Himmel, die Sterne halten Wacht; im Winde die Linde, die
rauscht mich ein gemach, es küsset in der Früh das Morgenrot mich wach.

     6. O Wandern, o Wandern, du freie Burschenlust! Da wehet
Gottes Odem so frisch in die Brust; da singet und jauchzet das Herz
zum Himmelszelt: Wie bist du doch so schön, o du weite, weite Welt!

Emanuel Geibel. 1835.


          348.     Kranzwirtschaft.     (IV. 57.)

     Fest und munter. F. H. Truhn.

     1. Der schön=ste Ort, da=von ich weiß, das ist ein küh=ler
Kel=ler; das schnell=ste Geld, da=von ich weiß, das
ist der letz=te Hel==ler; der rollt so hur=tig
und ge=schwind und ruht nicht ehr, als bis er find't
Rhein=wein und Mus=ka=tel==ler.

     2. Der schönste Wein, davon ich weiß, läßt sich den roten heißen,
und einen schönsten weiß ich noch, den nennt man nur den weißen;
[315] der eine hilft, der andre frommt, wer nur zur rechten Muße kommt,
sich beider zu befleißen.

     3. Ein frischer Trunk vom Fasse her, darnach steht mein Verlangen;
die schönsten Häuser sind es doch, dran grüne Kränzle prangen; wo
solch ein liebes Zeichen lacht, da ist mir recht in finstrer Nacht ein
Sternlein aufgegangen.

     4. Und wer das Liedlein hat gemacht? Und wer es hat gesungen?
Ein fahrnder Schüler hat’s erdacht, als ihn der Wein bezwungen; vor
einem Faß, da ist sein Platz, ein volles Glas, das ist sein Schatz, es
ist ihm wohlgelungen.

W. Wackernagel.


          349.     Wein, Weib, Gesang.     (I. 8.)

     Mäßig bewegt und kräftig. Karl Friedrich Zelter.

     1. Der Wein er=freut des Menschen Herz, drum gab uns Gott den
Wein. Auf, laßt bei Re=ben=saft und Scherz uns un=sers
Da=seins freun! Wer sich er=freut, thut sei=ne Pflicht, drum
sto=ßet an und sin=get dann, was Mar=tin Lu=ther
spricht, was Mar=tin Lu=ther spricht: Wer nicht liebt
Wein, Weib und Ge=sang, der bleibt ein Narr sein Leben lang, und