aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
|
<<< |
>>>
|
Autor: |
|
Illustrator: |
|
Titel: |
Weltschmerz
|
Untertitel: |
|
aus: |
Fliegende Blätter, Band 1, Nr. 5, S. 39
|
Herausgeber: |
Kaspar Braun, Friedrich Schneider
|
Auflage: |
|
Entstehungsdatum: |
|
Erscheinungsdatum: |
1845
|
Verlag: |
Braun & Schneider
|
Drucker: |
{{{DRUCKER}}}
|
Erscheinungsort: |
München
|
Übersetzer: |
|
Originaltitel: |
|
Originalsubtitel: |
|
Originalherkunft: |
|
Quelle: |
MDZ München, Commons
|
Kurzbeschreibung: |
|
|
|
Eintrag in der GND: [1]
|
Bild
|
Fliegende Blätter 1.djvu|page=43
|
Bearbeitungsstand
|
fertig
|
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
|
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
|
Indexseite
|
|
[39] Weltschmerz.
Ich habe gesungen von Mädchen und Wein,
Vom Vaterland und von Treue.
„Von deutschen Eichen und deutschem Rhein!“
Sang immer ich wieder auf's Neue.
5
Die Mädchen, die brachen mir lachend das Herz,
Es färbte der Wein mir die Nase;
Das Vaterland lachte ob meinem Schmerz,
Und höhnte des Dichters Ekstase.
Da macht' ich zur Geissel mein ruhiges Lied
10
Und schmähte so Fürsten als Krone:
Doch ward die Regierung des Sängers bald müd,
Mir wurde Verbannung zum Lohne.
Da sitz ich nun grimmig am schmählichen Ziel,
Hab' alt mich und dürftig gesungen;
15
Ein Korb voll Weltschmerz als Kinderspiel,
Sonst hab' ich bis jetzt nichts errungen.
So hol' denn der Satan was sonst mir Genuß,
Für mich ist kein Trost mehr vorhanden;
Es reite der Teufel den Pegasus!
20
Und reite er ihn gänzlich zu schanden!
Ich aber nehme den Globus herbei,
Und schwöre der Welt die Vernichtung, –
Und schlage die Kugel mitten entzwei,
Und fluch' der modernen Richtung.