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’s Afahrn

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Textdaten
Autor: Christian Gottlob Wild
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Titel: ’s Afahrn
Untertitel:
aus: Unner Haamit, S. 115
Herausgeber: Helmuth Stapff
Auflage:
Entstehungsdatum: 1815
Erscheinungsdatum: 1938
Verlag: Friedrich Hofmeister
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Lied in erzgebirgischer Sprache. Erstdruck in: Vermischte Gedichte. Schneeberg, 1816
Der Text wurde entgegen der Vorlage in Verszeilen wiedergegeben und in den weiteren Strophen wurde der zu wiederholende Kehrvers jeweils erneut hinzugefügt.
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[115]
’s Afahrn[VL 1]
Worte v. Ch. G. Wild (um 1815)
Weise erzgebirgisches Volkslied
Mäßig schnell
1.
Wenn’s Gelöckel[WS 1] dreie lätt[VL 2], valteri valta,

spring ich hurtig aus menn Bett, valteri valta;
Fraa un Kinner schlofen noch, valteri, valti valta,
unneraaner muß schu fort, valteri valta.
Lautoria, lautoria, valteri valti valta,
lautoria, lautoria, valteri valta.

2.
Fix schlog ich a Licht nu a, valteri valta,

kimmt aah lecht a Viertel ra, valteri valta;
un do bi ich agezugn, valteri valti valta,
ho mich noch kaamol betrugn, valteri valta.
Lautoria, lautoria, valteri valti valta,
lautoria, lautoria, valteri valta.
 

3.
Tscherper[VL 3] un Gelächttasch[VL 4] haar, valteri valta,

ho schu noch a Kärla[VL 5] Schmaar[WS 3], valteri valta;
ins Brutsackel hot de Fraa, valteri valti valta,
ann Keil Brut schu neigeta, valteri valta.
Lautoria, lautoria, valteri valti valta,
lautoria, lautoria, valteri valta.

4.
Kapp un Hut ro vo der Wand, valteri valta,

un a Pfeifel agebrannt, valteri valta;
Gaaln[VL 6] un Schwarzen eigestampt, valteri valti valta,
un nu schiebelweis gedampt, valteri valta.
Lautoria, lautoria, valteri valti valta,
lautoria, lautoria, valteri valta.

5.
Immer fort ofs Zachenhaus, valteri valta,

is aah weit, es macht nischt aus, valteri valta;
trotz Gestöber, Blitz un Sturm, valteri valti valta,
bi noch net dervu verdorbn, valteri valta.
Lautoria, lautoria, valteri valti valta,
lautoria, lautoria, valteri valta.

6.
Steiger, Haier, Gunge, Knacht, valteri valta,

sitz’ mer alle schlacht un racht, valteri valta;
an der Tafel ben Gebaat, valteri valti valta,
un dos macht ann Mut un Fraad, valteri valta.
Lautoria, lautoria, valteri valti valta,
lautoria, lautoria, valteri valta.

7.
Epper werd’s üm viere sei, valteri valta,

itze fahrn mer haltig ei, valteri valta;
un de voring fahrn nu aus, valteri valti valta,
’s gieht wie in ann Taubnhaus, valteri valta.
Lautoria, lautoria, valteri valti valta,
lautoria, lautoria, valteri valta.

8.
’s werd när aah zengstno gelacht, valteri valta,

un an kaa Gefahr gedacht, valteri valta;
wenn mer’sch manning hätt solln sogn, valteri valti valta,
dan mir tut hobn hamgetrogn, valteri valta!
Lautoria, lautoria, valteri valti valta,
lautoria, lautoria, valteri valta.

Anmerkungen (Stapff)

  1. Das Anfahren, Einfahren ins Bergwerk
  2. läutet
  3. Tscherper=Grubenmesser
  4. Geleuchttasche, enthält die nötigen Beleuchtungsmittel[WS 2]
  5. Körnlein
  6. Gelben (Tabak)

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Geläckel
  2. Feuerzeug (Stahl, Stein und Zunderschwamm), Unschlitt oder Öl, Docht
  3. „Schmier(e)“ = Unschlitt