Wilhelm Speidel †

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Titel: Wilhelm Speidel †
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aus: Die Gartenlaube, Heft 24, S. 740_d
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[740_d] Wilhelm Speidel †. Der Mitgründer des Stuttgarter Konservatoriums und langjährige Dirigent des Stuttgarter „Liederkranzes“ Professor Wilhelm Speidel, der am 13. Oktober d. J. in Stuttgart verstarb, hat als Komponist auf dem Gebiete der volkstümlichen Lyrik seine schönsten Erfolge gewonnen. Mit Liedern von zarter Innigkeit, für die ihm seine schwäbischen Landsleute Eduard Mörike und J. G. Fischer besonders empfindungstiefe Texte boten, mit kraftvoll schönen Chorgesängen voll Naturandacht und patriotischer Begeisterung ist sein Name besonders bekannt geworden. Seine zahlreichen Kompositionen für Orchester und für Klavier sind ausgezeichnet durch anmutige Melodik und reines Ebenmaß. Wilhelm Speidel war am 3. September 1826 zu Ulm als Sohn des Musiklehrers und Sängers Konrad Speidel geboren, von dem er den ersten musikalischen Unterricht erhielt. Seine weitere Ausbildung empfing er in München, wo Ignaz Lachner sein Lehrer in der Komposition wurde, Wänner und W. Kuhe ihn im Klavierspiel unterwiesen. Er erwarb sich früh Anerkennung als feinempfindender Klavierspieler; auf Konzertreisen gewann er das fördernde Interesse von Liszt, Thalberg und Robert Schumann. Von Ulm, wohin er 1855 als Musikdirektor an die Spitze der dortigen Liedertafel berufen worden war, kam er zwei Jahre später nach Stuttgart, um die Direktion des „Liederkranzes“ zu übernehmen. Mit Faißt, Lebert, Stark u. a. gründete er hier die „Musikschule“, das jetzige Konservatorium, an welchem er eine sehr ersprießliche Thätigkeit als Lehrer des Klavierspiels entfaltete. Er rief auch die „Populären Konzerte“ ins Leben, die seitdem einen wesentlichen Bestandteil des Stuttgarter Musiklebens bilden. Bis 1885 blieb er Dirigent des „Liederkranzes“; am Konservatorium hat er, nach einer längeren Unterbrechung in den siebziger Jahren, bis an sein Lebensende gewirkt. Verschiedentlich hat er auch mit schönem Erfolg die musikalische Leitung größerer Liederfeste geführt.