Wir, Vater Schemseddin und seine Kinder
CCXIV.
Wir, Vater Schemseddin und seine Kinder,
Wir, Scheich Hafis und seine frommen Mönche,
Wir sind ein eignes, wunderliches Volk.
Von Gram gebeugt und ewiger Klage voll,
Des feuchten Auges heiße Perle streuend,
Und ewig hell und ewig heiter doch;
Der Kerze gleich hinschmelzend und vergehend,
Und doch, wie sie, in lichter Wonne lachend;
Von grausamen, die nur nach Blute dürsten,
Und just hierinnen unseres Seins gewiß;
Versunken in ein Meer von Schuld und Sünde,
Ganz unbekannt mit dem Gefühl der Reue,
Des Lichtes Söhne, nicht der Finsterniß,
Und so der Menge völlig unbegreiflich.
Denn diese kennt nur dreierlei Naturen,
Den Frömler erstlich, den Fanatiker,
Den Wüstling ohne Geist und Herz sodann,
Den selbstischen, unedelen, gemeinen,
Den endlich in gewohnter Schranke dumpf
Beharrenden; für Leute so, wie wir,