Zum Inhalt springen

Allgemeines Deutsches Kommersbuch:280

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 558, 559
<< Zurück Vorwärts >>
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

[558]           620.     Könige der Welt.     (I. 70.)

     Frisch. Karl Fr. Ebers. Um 1820.

     1. Wir sind die Kö=ni=ge der Welt, wir sind's durch uns=re
Freu=de; was hilft die Kron und al=les Geld? was
hilft der Stern am Klei=de? In un=sern Glä=sern per=let
Wein, und al=les soll jetzt un=ser sein! In un=sern Glä=sern
per=let Wein, und al=les soll jetzt un=ser sein.

     2. Wir sind die Könige der Welt, wir geben ihr Gesetze, die gelten
künftig mehr als Geld: kein Biedrer sie verletze! |: In unsern Gläsern
perlet der Wein; drum höre, Welt, so soll es sein. :¦

     3. Von Herzen gut und keinem feind, und fern von Trug und
Neide, und aller guten Menschen Freund, und aller Menschen Freude,
soll künftig jeder, groß und klein und reich und arm auf Erden sein.

     4. Ein warmes, immer reges Herz, bei hellem Licht im Kopfe;
gesunde Glieder ohne Schmerz, gesunde Speis im Topfe! und guter
Mut und guter Wein soll künftig nirgends selten sein.

     5. Die Mädchen sollen so geschwind als möglich Gatten haben,
und süßes Glück durch Weib und Kind soll alle Männer laben, so
deucht's uns gut beim Glase Wein, so wollen wir's, so soll es sein.

     6. Die Männer, welche Zeit und Kraft dem Wohl der Brüder
weihen, die sollen sich beim Rebensaft recht oft, wie wir jetzt, freuen!
So wollen wir's, so soll es sein; so fügen wir's beim Glase Wein.

[559]

     7. Der Reiche soll mit milder Hand dem schwachen Armen geben!
Wir Menschen sind uns nah verwandt; ein jeder Mensch soll leben!
Ergreift das Glas und trinkt den Wein: ein jeder Mensch soll glück=
lich sein!

Gotthelf Wilh. Christoph Starke. 1794.


          621.     Trinklied.     (II. 100.)

     Nicht zu rasch. K. Kreutzer. 1820.

     Wir sind nicht mehr am er=sten Glas; drum denken wir gern an
dies und das, was rau=schet und was brau=set. 1. So den=ken
wir an den wil=den Wald, da=rin die Stürme sau=sen; wir
hö=ren, wie das Jagdhorn schallt, die Roß und Hun=de
brau=sen, und wie der Hirsch durchs Was=ser setzt, die
Flu=ten rauschen und wal=len, und wie der Jä=ger
ruft und hetzt, die Schüs=se schmet=ternd fallen, die