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Zedler:Poch-Werck, Pochen, Puch-Werck, Puchen

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Poch-Werck (naß)

Band: 28 (1741), Spalte: 913. (Scan)

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Literatur
* {{Zedler Online|28|Poch-Werck, Pochen, Puch-Werck, Puchen|913|}}
Weblinks
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Poch-Werck, Pochen, Puch-Werck, Puchen. Im Berg-Bau, der Ort, in welchem die unreine Ertze gepochet und über den Plan-Heerd gewaschen werden. Es bestehet in einem niedrigen, aber weiten und mit vielen Fenstern erleuchteten Gebäu, welches mit einer Wand unterschieden: In dem einen Theil ist das eigentliche Poch-Werck, mit vielen oder wenigern Poch-Stempeln, nachdem das Poch-Rad einen starcken oder schwachen Trieb hat. Die Stempel, so unten mit schwerem Eisen wohl versehen, werden von denen durch die Welle gezogenen Geblingen oder Heb-Armen nacheinander aufgehoben, da sie denn wieder herab in den mit Eisen gleichfalls starck verwahrten Poch-Trog fallen, und die darein gestürtzte Ertze, naß oder trocken, wie es ihre Art erfordert, klein pochen oder stossen. Das naß gepochte Ertz flüßt mit dem Wasser allgemach aus dem Trog durch das Vorsetz-Plech, welches ein von Meßing-Drat gemachter Durchschlag ist, in den Schlamm-Graben, oder von Holtz gemachten Kasten, allwo es rein geschlemmet, und der Hedel oder grobe Schlich davon abgesondert, der Schlamm-Graben aber, d. i. was abgeschlammet zurück geblieben, auf dem Plan-Heerd vollends abgeläutert wird. Dieser ist in dem andern Theil des vorgedachten Gebäudes, eine von Holtz gemachte Werckstätte, oder schüßiges Taffel-Werck, mit Planen oder Tüchern von groben Zwillich belegt, darüber wird der Schlamm-Graben gewaschen, daß der gute Schlich sich in die Ober-Planen setzt, und in den Schlich-Fässern wieder daraus gewaschen wird, daß er sich auf den Boden setzet, dieser heisset Schlamm-Schlich. Etwas davon dringt durch auf die mittlere und unterste Planen, und wird auf gleiche Weise daraus gebracht. Was von dem Plan-Heerd abrollet, wird der Affter genennet, und flüßt in Affter-Gefälle, oder hiezu bereitete Kasten, darein es sich setzet, aus denselben ferner geschlagen, und auf einen Hauffen geschüttet wird, biß, wenn das Poch-Werck mit Ertz nicht mehr kan gefördert werden, dieser Affter nochmahls gepochet, und über den Heerd gearbeitet wird, das etwa darin befindliche Ertz zu gewinnen. Diese Arbeit wird unter der Aufsicht eines Poch-Steigers, mehrentheils von Knaben, auch wohl Mägdlein, oder sonst unvermögenden Leuten verrichtet. Behtens Hercynia curiosa, p. 178. u. ff.