Zum Inhalt springen

Allgemeines Deutsches Kommersbuch:250

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
(Weitergeleitet von Zu dir zieht's mi hin)
Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 498, 499
<< Zurück Vorwärts >>
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

[498]

     6. Wenn i ins Zillerthal eini geh, leg i mei Pluderhos an, und
wenn i mein Dirnl in Kirchen seh, schau i kein'n Heilgen mehr an.

     7. Alliweil kann man nit lustig sein, alliweil kann mena nit woan,
das eini Mal geh i zum Dirnl aus, das andre Mal bleib i dahoam.

     (8. Nachts, wenn i heimkomm und hab a Rausch, klopf i ans
Fensterln an, fragt mi mein Weiberl: „Wer ist denn draus?“ „„'s
ist dein besoffener Mann!““)


          555.     Der traurige Bua.     (III. 168.)

     Traurig. Fr. Silcher.

     1. Zu dir zieht's mi hin, wo i geh und wo i bin, hab kei
Rast und hab kei Ruh, bin a trau=ri=ger Bua. Wenn i
d'Wölkerl au bitt: „Nehmts mi auf, nehmts mi mit,“ flie=gens
fort mit em Wind und las=sen traurig mi da=hint! La
la la la la la la la la la la la, la
[499] la la la la la, la la la la.

     2. Und i weiß no wie heut, 's hat der Mond so schön gescheint,
bist no g'sesse bei mir, eh i fort bin von dir; hast mi druckt bei der
Hand, hat mer naus zeigt ins Land, hast dei Köpferl an mi gloint,
und hast so bitterli g'woint. La la la ec.

     3. „B'hüt di Gott, lieber Bua, hast mer g'nomma all mei Ruh;
was d'mer alles bist g'west, sag i dir erst, wenn du gehst.“ Wie's mer
das hot g'sagt, hot's mei Herzerl g'waltig packt, han i d'Augerl zu=
druckt und han die Thräne verschluckt. La la la ec.

     (4. Bin gar weit umme g'rennt in der Welt ohne End; han di
g'sucht her und hin, find kei Dirndel meh wie di, jedem Baum han i's
g'sagt, jeden Bach han i g'fragt: Wie's der geht und wie's der is,
und ob du denkst no an mi g'wiß. La la la ec.)

Bayrisch


          556.     Der Schweizer.     (I. 108.)

     Mäßig. Fr. Silcher.

     1. Zu Straßburg auf der Schanz, da ging mein Trau=ren
an; da Alphorn hört ich drü=ben wohl an=stim=men, ins
Va=terland mußt ich hinüber schwimmen, das ging nicht an.

     2. Ein Stund in der Nacht, sie haben mich gebracht; sie führten
mich gleich vor des Hauptmanns Haus, ach Gott! Sie fischten mich im
Strome auf, mit mir ist's aus!