Zum Besten der Spessarter
[728] Zum Besten der Spessarter, deren auch mancher unserer Leser hülfreich gedacht hat und deren äußerster Bedrängniß ja bereits abgeholfen wurde, ist nachträglich ein fördernder Schritt gethan worden, den wir der Beachtung unserer Leser im Interesse der guten Sache empfehlen. Müller und Beilhack in Aschaffenburg haben aus Beiträgen der meisten hervorragenden deutschen Dichter ein Poesie-Album unter dem Titel „Aus dem Spessart“ zusammengestellt (Commissionsverlag von A. Wailandt in Aschaffenburg), dessen Ertrag nach Abzug der Kosten den Spessartern zu Gute kommen soll und am besten – beiläufig gesagt – dazu angewendet würde, die Quelle der Noth im Spessart: den Mangel einer dauernd lohnenden Beschäftigung, stopfen zu helfen. Wir müssen uns leider versagen, das „Eingangsgedicht“ von Oscar von Redwitz, wie wir wohl möchten, hier wiederzugeben, welches so rührend den Irrthum des in der poesievollen Natur des Spessarts von Idyllen träumenden Wanderers durch die Schilderung der traurigen Wirklichkeit corrigirt. Der Schlußvers lautet:
„Ja lieber Wandrer, hemme den Fuß,
Wenn solch ein Dorf Dir begegnet,
Bis Du mit klingendem Frühlingsgruß
Der Armuth Hütte gesegnet.
Lied, Blume, Bronnen, Baum und Strauch
Wird doppelt dann Dich laben,
Und wirst Du Waldesfrühling auch
In Deinem Herzen haben.“
Wir wünschen, und das von Herzen, diesen Worten des Dichters eine erweiterte Wirkung zum Besten des hübschen Buches, dessen wir hier aus Humanitätsgründen gern Erwähnung gethan haben, obgleich wir entschlossen sind, von Bücherempfehlungen an dieser Stelle principiell abzusehen.