Zur deutschen Flotte

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Autor: Albert Traeger
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Titel: Zur deutschen Flotte
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 44, S. 696
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1861
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Zur deutschen Flotte.[1]

Zur deutschen Flotte! tönt’s durch’s deutsche Land,
Und jede Brust erglüht in heil’gen Feuern,
Und opferfreudig bietet jede Hand
Die deutsche Steuer für das deutsche Steuern,

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Die Grenzen fallen zwischen Süd und Nord,

Kein Hader mehr, kein brudermordend Schmähen,
Die alte Zwietracht stürzt sich über Bord,
Der Hauch der Einheit soll die Segel blähen:
Die deutsche Flotte sei in stolzer Wehre

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Ein einig Deutschland auf dem weiten Meere!


Ehrwürdig Banner, ruhmvoll Schwarzrothgold,
Begraben einst in schmerzensreichen Tagen,
Empor sollst Du, zum Wimpelschmuck entrollt,
Der Auferstehung frohe Botschaft tragen,

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Ob vielgefärbt noch das zerrissne Land,

Du überragst sie hoch die Trennungszeichen,
Und hoffend sei der Blick zum Meer gewandt,
Die blinke Wirrniß wird in Nacht verbleichen,
Wenn neuen Ruhm und frische Kraft gewannen

20
Die deutschen Farben auf den deutschen Tannen!


Nicht wehrlos ferner rollt der deutsche Strom,
Er tragt den Schutz in seinen eig’nen Wellen,
Und ungefährdet soll im deutschen Dom
Zum Himmel auf das deutsche Danklied schwellen,

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Und wo dir Schande deutscher Ehre droht,

Kein ferner Feind mag straflos mehr sich wähnen,
Wir haben Bessres jetzt für deutsche Noth,
Als nur das Mitleid unfruchtbarer Thränen:
Mit deutschen Schwertern werde nun gesungen

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Das Lied von Schleswig-Holstein meerumschlungen!


Doch bahne sich der deutschen Flotte Kiel
Den Weg nicht nur durch blutgetränkte Wogen,
Mit schöner Fracht nach einem edlen Ziel,
Des Friedens Botin, komme sie gezogen,

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Und wie dereinst, da ringsum dichte Nacht,

Zu wilden Völkern und auf öde Risse
Des deutschen Lichtes Segensstrahl gebracht
Der deutsche Bürger auf dem deutschen Schiffe:
So trage sie in aller Länder Mitte

40
Mit deutschem Fleiße auch die deutsche Sitte!


Andächt’gen Herzens flehen wir ihn an,
Dem Ruhm und Preis von Ewigkeit gebühren,
Er wolle sie als höchster Steuermann
Mit gutem Wind zu gutem Heile führen,

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An diesem Werke, das wir ihm geweiht,

Bewähre sich die alte Huld auf’s Neue,
Noch war er stets mit deutscher Frömmigkeit,
Mit deutschem Muthe und mit deutscher Treue:
Und so befehlen wir dem deutschen Gotte

50
Die deutsche Flagge und die deutsche Flotte!!
Albert Traeger.



  1. Bei einer zum Besten der deutschen Flotte in Elbing veranstalteten Aufführung gesprochen.