Zwei Festgerichte für die Weihnachtstafel
„Etwas Besonderes“ verlangt gerade an Festtagen der allen kulinarischen Genüssen wohlgeneigte Eheherr von seiner Eheliebsten, die seufzend die Erfüllung dieses Wunsches zusichert, auch wenn er ihr zu aller Weihnachtsarbeit noch neue Last bringt, aber sie weiß es nur zu wohl: die Liebe des Mannes geht durch den Magen. So wird unsere geplagte Hausmutter es hoffentlich mit besonderer Freude begrüßen, wenn die beiden folgenden „besonderen“ Festgerichte rasch und leicht herzustellen sind.
Schweriner Rindslende. Die gehäutete und gespickte Rindslende, welche auf gewöhnliche Art gebraten wird, richtet man auf folgender Unterlage an. Drei geschälte und zerschnittene Knollen Sellerie schwitzt man mit etwas zerschnittenem rohen Schinken und Pfefferkörnern und einer Zwiebel durch, giebt einige Löffel Fleischbrühe hinzu und dämpft ihn weich. Der Sellerie wird dann durchgestrichen, in Butter etwas Mehl geschwitzt und dann die Mehlschwitze mit dem Sellerie und einem Löffel Tomatenbrei sowie einer Messerspitze Liebigs Fleischextrakt zu dickem Brei gekocht. Die zerschnittene Rindslende wird auf dem Brei angerichtet und mit Häufchen junger, in Butter geschwenkter Büchsenerbsen und gerösteten Kartoffeln garniert. Diese Rindslende ist als Gericht für den Abend des ersten Weihnachtstages sehr empfehlenswert.
Französischer Käseauflauf, als appetitanregendes leichtes Gericht für den zweiten Weihnachtstag zu empfehlen. Man rührt zu ihm 120 g Mehl in 1/3 l Sahne glatt, giebt 60 g Butter, 6 Eigelb, Salz und eine Prise Pfeffer dazu und rührt die Masse auf gelindem Feuer zu einer feinen Creme. Man läßt sie kalt werden, schlägt noch 2 Eigelb dazu, mischt 125 g geriebenen Parmesankäse darunter und zieht den steifen Schnee von 6 Eiweiß darunter. In einen großen oder mehrere kleinere Papierkästchen, die man fertig kaufen kann und vor dem Einfüllen mit Butter bestreicht, füllt man die Masse, die im Ofen eine Viertelstunde gebacken wird und dann sofort
angerichtet werden muß. L. H.