Zwei stumpfe Ecken Berlins
Wenn man im ältesten Theile der jetzigen Hauptstadt des deutschen Reichs vom Molkenmarkt aus den Weg nach dem Kölnischen Fischmarkt einschlägt, sieht man in der von der Poststraße und dem Mühlendamme gebildeten „stumpfen Ecke“ die stattlich abgerundete Façade eines drei Stockwerke hohen Gebäudes hervorspringen, dessen reiner und sauberer Anstrich ihm fast ein modernes Ansehen verleiht, das aber bei näherer Betrachtung in seinem Baustil und seinen Verzierungen unschwer seinen alterthümlichen Charakter erkennen läßt. Der von acht Säulen getragene Balkon mit dem künstlerisch schöngeformten Gitter und den zierlichen Figuren, sowie hoch oben die steinernen Vasen, welche das Gebäude krönen, deuten darauf hin, daß es kein gewöhnliches Bürgerhaus ist. Und in der That, das hohe Alter und die historisch denkwürdige Vergangenheit des Hauses, welches mehrere absonderliche Geschlechter durch seine Räume ziehen sah, berechtigen es, mit selbstbewußter Würde auf seine niedrigen und unscheinbaren Nachbarn herabzublicken.
Der sogenannte „Mühlendamm“, dessen Abschluß das Gebäude auf seiner rechten Seite bildet, gehört zu den ältesten Anlagen der Stadt und zugleich zu denjenigen Theilen derselben, welche seit ihrer Erbauung keine sehr wesentliche Umbildung der äußeren Form erfahren haben. Um das Jahr 1100 soll die Anlegung von Mühlen, veranlaßt durch den größeren Bedarf an Mehl, der eine Folge der rasch zunehmenden Bevölkerung war, stattgefunden haben. Sie standen ursprünglich der Landesherrschaft zu, wurden aber später theilweise von dem Rathe und den Bürgern Berlins erworben. Dieses getheilte Eigenthumsrecht hörte nach der großen Empörung der Berliner Bürger 1448 unter der Regierung des Kurfürsten Friedrich’s des Zweiten auf. Stadt und Bürger büßten alle ihre Lehne und auch ihre Mühlen ein, welche von diesem Zeitpunkte an Eigenthum des Landesherrn wurden und es auch geblieben sind. Der Mühlendamm selbst bestand vor Alters aus einem schmalen, unansehnlichen Gange, welcher mit einigen hölzernen Krambuden besetzt war.
Etliche solcher „Hausbuden“ nahmen denn auch ursprünglich die am Mühlendamm gelegene Seite unseres Grundstückes ein, während in der Front der Poststraße mehrere von einem offenen Platze umgebene Gebäude auf demselben standen. Die ältesten Urkunden über das Grundstück, welches jetzt die Nr. 16 der Poststraße führt, reichen bis zum Ende des fünfzehnten Jahrhunderts. Wenn man heutigen Tages den wohlgeordneten großstädtischen Verkehr beobachtet, wird man sich kaum eine Zeit vorstellen können, in welcher diese Gegend wüst, schmutzig und der Heerd schrecklicher Seuchen war. Bei Regenwetter bildeten sich auf dem ungepflasterten Damm der Straße riesige Pfützen, in denen sich das Federvolk der Enten und Gänse mit Behagen niederließ. Jeder Hauseigenthümer hielt sich dergleichen Hausgethier, welches für stattliche Mistbeete sorgte, die den Zugang zu den mit Lehm oder, wenn es hoch kam, mit Schindeln gedeckten und durch kleine Sandwüsten oder schlammige Sümpfe von einander getrennten Häusern erschwerten. Denkt man sich um dieses ungeregelte, schmutzige Chaos erbärmlicher Wohngebäude eine halbverfallene Mauer, welche schwerlich im Stande
[778][780] war, irgend einem Feinde zu imponiren, so hat man einen Begriff von der damaligen „Residenz“ des Kurfürsten von Brandenburg. Aber allmählich machten sich auch hier die Fortschritte der Cultur geltend. Handel und Verkehr nahmen größere Dimensionen an; der Wohlstand wuchs, und die Ansprüche auf die Bequemlichkeit der Wohnstätten erhöhten sich.
Auch das Grundstück in der „stumpfen Ecke“, auf welchem nach Aussage der Chronik ein gewisser Hans Zehender, auf Grund eines ihm vom Magistrat verliehenen Privilegiums, im Jahre 1488 eine Apotheke errichtet hatte, sah einer besseren Zeit entgegen. Ein angesehener Berliner Bürger, der Apotheker Tonnenbinder, in dessen Besitz das Grundstück zu Anfang des siebenzehnten Jahrhunderts überging, ließ die einzelnen Gebäude niederreißen und an ihrer Stelle ein Eckhaus aufführen, welches den Raum des jetzigen Balconbaues umfaßte.
Tonnenbinder’s Familie gerieth später in’s Elend. Sein Sohn und Erbe hatte den Erweiterungsbau des Hauses zu weit in das in der Poststraße angrenzende, ihm nicht angehörige Grundstück hineingeführt. In einen Proceß verwickelt, mußte er das nachbarliche Terrain für fünfunddreißigtausend Thaler erstehen. Zu diesem schweren Verluste kam, um sein Unglück zu beschleunigen, der Zusammensturz des schon bis zum Dache vollendeten Gebäudes.
Es war im März 1761, als der berühmte und berüchtigte Hofjuwelier und Münz-Entrepreneur Friedrich’s des Großen, Veitel Heine Ephraim, vom König zum Ankauf eines zweiten Hauses und zum Etablissement seiner Kinder mit der Freiheit eines christlichen Bankiers bei rechtlichen Angelegenheiten vor und außer Gericht „begnadigt“, von dem Apotheker Johann Faber das Grundstück erwarb. Ephraim hatte im Jahr 1754 seine berüchtigte Thätigkeit begonnen, nachdem Friedrich der Große einen Vertrag zur Prägung der Landesmünzen mit ihm abgeschlossen hatte, und stand trotz aller ihn compromittirenden Vorgänge sieben Jahre später noch immer in königlicher Gunst. So soll er jene acht, den Balkon unseres Hauses tragenden Säulen, welche von dem gräflich Brühl’schen Schlosse herrühren, das im siebenjährigen Kriege der Zerstörung preisgegeben wurde, von Friedrich dem Großen zum Geschenk erhalten haben.
Ephraim ließ nun nach Entfernung der Buden am Mühlendamm das Haus in Anschluß an das ältere Gebäude vollständig ausbauen und nach Dietrich’s Angaben in derjenigen Gestalt aufführen, in der es sich noch gegenwärtig präsentirt.
Von dem gewaltigen Reichthum der Ephraim’schen Familie und der Stellung, welche sie einnahm, mag eine Episode Zeugniß geben, welche wir dem mit der Geschichte des alten Berlin so vertrauten Ferdinand Meyer nachzuerzählen uns gestatten. Ephraim’s Vater besaß das Haus Nr. 30 in der Spandauer-Straße, welches nach seinem Tode auf den Sohn überging. Es lag dem Rathhause gegenüber und war das stattlichste unter den dreißig Häusern, welche die Juden bis zum Jahre 1763 überhaupt nur in Berlin besitzen durften. In diesem Hause wurde am 7. Januar 1740 auf besonderen Befehl der Braunschweig-Wolfenbüttel’schen Herrschaft, wie auch der königlichen Familie, auf Ephraim’s und seiner Söhne Kosten eine Eheverbindung zwischen zwei von ihnen erzogenen Waisen, Namens David Zacharias und Irie Wolff vollzogen. Die Judenschaft mußte zur Kurzweil des Hofes derartig aufgedrungene Ehrenbezeigungen über sich ergehen lassen, wußte aber durch den Schacher bei solchen Gelegenheiten sich dafür zu entschädigen. Die Façaden des Hauses waren mit prachtvollen Tapeten behangen. In einem Zimmer rechter Hand erblickte man ausgelegte Galanteriewaaren, zur Linken ein Gemach mit reichen französischen Stoffen, während Ephraim selbst in einem besonderen Zimmer seine Juwelen ausgestellt hatte und verschiedene jüdische Kaufleute kostbare Brabanter Spitzen nebst anderen Weißwaaren feilboten. Außerdem waren noch zwei Gemächer, das eine mit reichgestickten Gewändern, das andere mit feinen italienischen und holländischen Gemälden ausstaffirt. Den Fußboden des Hofes bedeckten Brabanter Tapeten; Tannenzweige nebst Hunderten von Lampen und Lichtern an den Außenwänden erhöhten den Glanz der Festlichkeit.
Gegen halb vier Uhr erschien der Hof mit zahlreichem Gefolge und wurde zunächst nach dem Seitenflügel rechter Hand geleitet, woselbst drei kostbar neumöblirte Zimmer zu seiner Aufwartung hergerichtet waren. – Demnächst fand eine Besichtigung der ausgelegten Waaren statt, verschiedene Einkäufe wurden befohlen und sodann die Trauung nach jüdischem Ceremoniell auf freiem Hofe unter einem Traghimmel vollzogen. Noch ein Tanz der jungen Leute, dem die fürstliche Gesellschaft beiwohnte, und zurück begab sich dieselbe nach Hofe.
Ephraim ließ sich nun eine glanzvolle Ausstattung des neu erworbenen Gebäudes angelegen sein. Bemerkenswerth ist das noch erhaltene „chinesische Zimmer“ im zweiten Stockwerk und das schöne und hohe, mit kunstvoll gearbeitetem Geländer versehene Treppenhaus, das in sanfter Rundung hinansteigt und den Blick bis hoch oben an die Decke schweifen läßt.
Der König hatte ein persönliches Interesse an diesem Gebäude, in welchem er als Kronprinz eine Zeit lang geweilt und jenes bekannte Zusammentreffen mit seiner Braut, der Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig, gehabt hatte. Er soll später geäußert haben, daß das Gebäude nichts zu wünschen übrig lasse, als – einen Galgen, denn er (Ephraim) habe ihn ganz abscheulich betrogen.
Im Jahre 1843 fiel das Haus, nachdem es zwanzig Jahre früher aus den Händen der Nachkommen Ephraim’s, welche auf dem anfangs bis zur Spree sich ausdehnenden Terrain eine Tabaksmühle erbaut hatten, in den Besitz des Kaufmanns Ulrici übergegangen war, dem Fiscus zu, wurde später aber wieder Privateigenthum. Seit jener Zeit ist die heilige Hermandad in den Vorderräumen des Gebäudes heimisch, in welchen für verschiedene Abtheilungen des Polizeipräsidiums die erforderlichen Bureaus eingerichtet sind.
Als sollte dieses ehrwürdige Bauwerk aus dem alten Berlin gleichsam das Recht haben, auch eine lebendige Originalität aus der „guten alten Zeit“ in sich zu bergen, haust in demselben als „Castellan“ ein wunderliches Männlein, das im altmodischen langen Rocke, mit den schlurrenden Pantoffeln an den Füßen, der langen Pfeife im Munde und dem abgenutzten Käppchen auf dem spärlichen Haare den Eindruck einer leibhaftigen Antiquität macht, welche das moderne Berlin aus dem vorigen Jahrhunderte überkommen hat. Auf unser mit rührender Devotion entgegengenommenes Ersuchen um einige, auf das Gebäude bezügliche Mittheilungen erzählte das Hausväterchen, daß es früher einmal in einem Zeitungsblatte gar Vieles und Schönes über das Haus, in dem es seit zwanzig Jahren dem Posten des Castellans vorstehe, gelesen habe. Auf unsere Frage, wann dies geschehen sein mochte, meinte der Alte nach einigem Sinnen: „Meine Frau ist in den Sechszigern gestorben und vorher ist es gewesen,“ und mit ungläubigem Kopfschütteln nahm er unsere Versicherung, diese ganz neue Art der Zeitrechnung als ein Curiosum aus der stumpfen Ecke an der Poststraße und dem Mühlendamme der „Gartenlaube“ verrathen zu wollen, entgegen.
Und nun zu jener zweiten „stumpfen Ecke“ Berlins, an welcher die große Friedrichsstraße mit der Behrenstraße sich kreuzt. Welch’ ein anderes Bild entfaltet sich vor den Augen des Beschauers, wenn er seine Blicke auf den glanzvollen Bau der Passage richtet! Welch’ ein Unterschied in den auf beiden Bildern vom Künstler mit frappirenden Zügen fixirten Physiognomien des öffentlichen Verkehrs! Dort an dem Mühlendamme das bunte Treiben des geschäftigen Lebens. Man sehe nur den Omnibus dort, welcher schwerbeladen dahinrasselt, sehe die ihren Fahrgast erwartende Droschke, deren Klepper einen drastischen Contrast bildet zu den prächtigen Rossen, wie man sie auf dem andern Bilde erblickt! Man betrachte nur jenen „Mühlendammer“, welcher für einen Rock von etwas zweifelhafter Verfassung den „Rechten“ gefunden hat, der nicht ohne Zögern in die Tasche greift, um den geforderten Preis zu erlegen; jenen Herrn, der ohne Zweifel die eiligen Schritte zur Börse lenkt, daneben den rastlosen Laufburschen, der, wie von der Tarantel gestochen, um die Wette mit einem maulkorblosen Köter davonläuft; weiterhin den bebrillten, zugeknöpften Bureaukraten, dem der Actenstaub noch vom vorigen Tage auf den Kleidern sitzt; die zierliche kleine Putzmacherin, welche auf dem Wege in’s „Geschäft“ ist, und vorn zur Rechten den biederen Blousenmann, mit dem Wächter des Gesetzes in eifriger Debatte über die Affaire Arnim begriffen.
Und nun vor der „Passage“, welch’ anderes Leben und Treiben, welch’ Bild des Wohllebens, welcher Zusammenstrom eleganter Erscheinungen, welche Fülle großstädtischen Luxus! Und [781] als stattlicher Hintergrund zu diesem bewegten Genrebilde ragt der stolze Bau der Passage empor! Noch vor gar nicht so langer Zeit trugen die Straßen Berlins fast durchweg den Charakter tödtlicher Nüchternheit und echtester Kleinstädterei. Erst neuerdings und Hand in Hand mit dem Erwachen des nationalen Selbstgefühls ist auch der Sinn für schöne und der deutschen Residenz würdige Bauten erwacht, welcher in einer großen Reihe schnell hintereinander entstandener Werke seinen Ausdruck fand. Die Menge aber der neuen palastartigen Privathäuser und durch Eleganz des Stils, wie durch Gediegenheit des Materials ausgezeichneten öffentlichen Gebäude wird von der köstlichen Copie der weltberühmten Mailänder Passage überragt. Das großartige, 1873 vollendete Werk, an dem nur eines, der französische Name, zu bedauern ist, bedurfte zu seiner nach dem Entwurfe der Baumeister Kyllmann und Heyden ausgeführten Erbauung eines Zeitraums von drei Jahren. In einer Länge von vierhundertundzehn, einer Breite von sechsundzwanzig Fuß und einer Höhe von zweiundvierzig Fuß bildet die Passage, eine mit Glas überdeckte Verbindung zwischen der Straße „Unter den Linden“ und der Behrenstraße. Beide Façaden, nach den Linden und der Behrenstraße, sind im Stile reicher, an französische Kunst sich anlehnender Renaissance gehalten. Das Gebäude nach den Linden zu enthält außer vielen Nebenräumen einen prachtvollen großen Concert- und Redoutensaal, dessen Decke und Wände mit vorzüglichen Gemälden von Begas, Hildebrand und Ewald und dessen Fenster mit Glasgemälden geschmückt sind. Im Innern des nach der Behrenstraße gelegenen Flügels befinden sich echt großstädtisch eingerichtete Geschäftsräume, unter ihnen jene schönen und bequemen Correspondenzsäle, wie sie Berlin bisher nicht gekannt hat. Für eine geringe Vergütigung empfängt der Gast daselbst alle erforderlichen Schreibmaterialien, Couverts und Marken, um an comfortablen Pulten Briefe oder Depeschen zu schreiben. Ein Briefkasten nimmt das Geschriebene auf, um es direct in das Postbureau im Erdgeschosse hinabgleiten zu lassen, von wo es an Ort und Stelle expedirt wird.
Das Restaurationslocal der Passage umfaßt die ausgedehnten Räume des Entresols und des ersten Stockes, einen Complex von sechszehn Sälen und Nebengemächern, ihrer Anlage und inneren Einrichtung nach ebenso behaglich, wie luxuriös, ebenso künstlerisch schön in der Ausstattung, wie zweckentsprechend für den Gebrauch.
Vom Treppenflur, zu dem sich der Eingang in der Behrenstraße öffnet, führt eine Wendelstiege aus schlesischem Marmor in einem zwar schmalen, aber stattlichen Treppenhause zum ersten Geschoß hinauf. Ein langer Speisesaal mit sechszehn Fenstern Front nimmt den Raum nach der Behrenstraße hin ein. Er geht unmittelbar in den hohen, strahlenden Concertsaal über, welcher, von unserer „stumpfen Ecke“ gesehen, oberhalb des großen Eingangsthors von der Friedrichsstraße her liegt. Er ist von imposanter architektonischer Anlage und Decoration, dreiseitig nach der Straße hin abgeschlossen.
Vom Westende des Speisesaales führt die Wendeltreppe zu den Räumen des Entresols, in welchem namentlich die kolossalen Billardsäle Staunen erregen.
Die eigentliche Glasstraße, welche vom frühen Morgen bis zum späten Abend von dem promenirenden Publicum dichtgefüllt ist, die sogenannte „Kaisergalerie“, ist ganz in Terracotta ausgeführt und mit figürlichen Compositionen der Bildhauer Afinger, Enke, Wittig, Calandrelli u. A. geschmückt. Der Fußboden ist mit Metlacher Platten belegt. Die Tausende, welche diese Galerie täglich passiren, richten in der Mehrzahl ihre Augen wohl weniger nach oben zu den herrlichen Ausschmückungen, die zu beschreiben einer eigenen Broschüre bedürfte, als nach den Seiten der Galerie, auf welchen eine Reihe von Magazinen, von denen eines immer reicher und eleganter ist, als das andere, die Schaulustigen anlockt.
Am belebtesten ist es in und vor der Passage zur Nachmittagszeit, wenn die junge vornehme Welt sich zur Promenade anschickt. Namentlich Sonntags, wenn der Himmel nicht eine gar zu düstere Miene macht, ist des Menschengewühls hier kein Ende. Einen solchen Moment belebter Nachmittagspromenade hat der Künstler zu seinem Bilde gewählt. Das Trottoir ist mit Spaziergängern reich besetzt; elegante Gestalten, geputzte Kinder überschreiten die Straße; durch den Eingang der Passage drängt sich die Menge; noble Equipagen jagen im Hintergrunde vorüber, und von stolzen Rossen herab übersieht ein vornehmes Paar das farbenreiche Gruppenbild vor der Passage. Wir folgen dem Strome, suchen in dem nach Wiener Muster eingerichteten Café, welches in der Mitte des Durchgangs zur Einkehr einladet, kurze Rast und lassen das Panorama großstädtisch-aristokratischen Lebens mit demselben Interesse an uns vorüberziehen mit welchem wir das bürgerlich-geschäftliche Getriebe an der „stumpfen Ecke“ des Mühlendammes beobachtet haben.