Das nach Ostasien entsendete deutsche Kreuzergeschwader
[875] Das nach Ostasien entsendete deutsche Kreuzergeschwader. (Zu dem Bilde S. 857.) Sowohl die Handelsinteressen als das politische Ansehen des Deutschen Reichs hatte es nach dem Ausbruch des koreanischen Kriegs zwischen Japan und China dringend wünschenswert gemacht, daß auch unsere Marine in den vom Kriege bedrohten Häfen eine achtunggebietende Vertretung finde. Beläuft sich doch allein unsere direkte Ausfuhr nach China auf 30 Millionen Mark jährlich und unter den Europäern, welche in den chinesischen Hafenstädten den Handel vermitteln, befinden sich viele Deutsche. Ein entsprechendes Geschwader für diesen einen Zweck mit der nötigen Schnelligkeit zusammenzubringen, war für unsere Marineverwaltung keine geringe Aufgabe, aber sie ist inzwischen gelöst worden.
Das sich in den ostasiatischen Gewässern formierende Geschwader besteht aus den Schiffen „Irene“, „Cormoran“, „Alexandrine“, „Arkona“, „Marie“, „Wolf“ und „Iltis“. Zum Geschwaderchef ist der Contreadmiral Hoffmann ernannt worden, der bisher Vorstand der nautischen Abteilung im Reichsmarineamt war. Das seine Flagge führende Schiff ist die im Vordergrunde unseres Bildes sichtbare „Irene“.
Diese verließ am 17. November unter dem Kommando des Korvettenkapitäns v. Dresky Wilhelmshaven. Zahlreiches Publikum hatte sich eingefunden, und als Punkt 1 Uhr das Schiff abfuhr, begleiteten es brausende Hurras und ein Musikkorps spielte dem scheidenden Schiffe die Nationalhymne als Scheidegruß. Der Kreuzer „Cormoran“ verließ schon im Oktober die Heimat, um in die ostasiatischen Gewässer zu dampfen, woselbst sich die Kreuzer „Alexandrine“, „Arkona“ und „Marie“ sowie die Kanonenboote „Wolf“ und „Iltis“ bereits befinden. W. S.