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Friedhof in Hannover

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Otto Ernst
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Titel: Friedhof in Hannover
Untertitel:
aus: Siebzig Gedichte
S. 69
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1907
Verlag: L. Staackmann
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
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[69]
Friedhof in Hannover.
Zwei Liebende, zu kurz vereint auf Erden,
Schloß diese Gruft mit schweren Quadern ein.
„Niemals soll dieses Grab geöffnet werden“ –
Der Toten Wille schrieb es auf den Stein.
5
Ein Reislein klomm aus schmalem Spalt nach oben
Und ward ein Reis, ein Baum, ein Riese gar;
Der Deckel sprang, und weit zurückgeschoben
Liegt der granit’ne Block schon manches Jahr.
Das Reislein schickten sie aus düst’rer Zelle,
10
Und ihre Sehnsucht hob des Steins Gewicht.
Allmächtig überschritt die Felsenschwelle
Des Menschenstaubes Heimweh nach dem Licht.