Nächtlicher Kaffeeschank in Berlin

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Titel: Nächtlicher Kaffeeschank in Berlin
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aus: Die Gartenlaube, Heft 6, S. 93, 100
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1894
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[93]

Nächtlicher Kaffeeschank in Berlin.
Nach einer Originalzeichnung von W. Zehme.

[100] Nächtlicher Kaffeeschank in Berlin. (Zu dem Bilde S. 93.) Das nächtliche Leben in einer Großstadt treibt allerlei sonderbare Blüten. So kann man in der Friedrichstraße zu Berlin des Nachts einen Wagen umherfahren sehen mit einem großen Kessel, aus dem ein Mann ein dampfendes Getränk verzapft. Es ist eine fliegende Kaffeeküche, die ihr Erzeugnis zu 10 Pfennig den Topf an die dort viel verkehrenden Zeitungs- und Streichholzhändler, Blumenverkäuferinnen, Droschkenkutscher, Straßenreiniger u. dergl. abgiebt. In kalten Nächten ist der Wagen stets von einer zahlreichen Kundenschar belagert, und wie in Berlin der Volkswitz gern allem und jedem seine scherzhafte Bezeichnung giebt, so hat er auch für diese nächtliche Kaffeeschenke den stolzen Namen „Café Bauer“ erfunden, in ironischer Anlehnung an das benachbarte wirkliche „Café Bauer“. Aber vielleicht wird manche arme durchkältete Seele bei ihrer Tasse Kaffee auf der vom eisigen Windhauch durchfegten Straße mehr Genuß haben als der flotte Nachtschwärmer bei seinem Schälchen „Melange“ in den wohlig durchwärmten Prachträumen.