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Sage von der Katharinenlinde

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Textdaten
Autor: unbekannt
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Titel: Sage von der Katharinenlinde
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Entstehungsdatum: 1846
Erscheinungsdatum: 1995
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Quelle: Quelle: Aufzeichnung des Stuttgarter Schülers Pewnitzky 1846, Handschrift Landesbibliothek Stuttgart Cod. poet. et phil. qt. 134, Bd. 1, Bl. 286-286v (Sagensammlung von Albert Schott). Erstdruck: Klaus Graf, Sagen rund um Stuttgart, Karlsruhe 1995, S. 132f. Nr. 152. Wiedergabe nach dem E-Text, der Grundlage des Erstdrucks war.
Kurzbeschreibung:
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Auf einem Vorsprunge des Schurwaldes, der in das Neckarthal hinausläuft, steht eine majestätische Linde, von deren Standpunkte aus man eine reizende Aussicht auf das Neckarthal mit seinen Höhen, die Fildern und die mit mehreren alten Burgen besezte Alb hat. Diese Linde ist unter dem Namen Katharinenlinde bekannt. Von ihr erzählt die Sage: In den Zeiten des Heidenthums und des grassen Aberglaubens lebte in Esslingen eine gewisse Gräfin Katharina, welche das Wort Gottes kannte. Der Christenpflicht getreu, war sie eifrig bemüht, es zu verbreiten, sammelte zu dem Zweck einige Schüler und Schülerinnen um sich und unterwies sie in der Religion, indem sie zu ihren Andachtsstunden jene Stelle, wo der Baum steht, wählte; ohne Zweifel deßwegen, weil sie im Angesichte der so schönen Natur am besten in ihren Zuhörern Dankgefühl gegen den Schöpfer erwecken konnte. Außerdem spendete sie sehr viel den Armen und erbaute unter andern Stiftungen auch das Spital zu Eßlingen. Allein leider sollte sie in ihrem Wirken schnell gestört werden. Sie machte sich Neider und Feinde, welche behaupteten, ihre Worte seien von dem Teufel eingeflüstert, von ihm rühre auch das Geld zu den Almosen her u.s.w. Ihre Vertheidigung wurde zurückgewiesen, sie selbst an den Ort geschleppt, wo sie ihren Unterricht ertheilt hatte, und man sezte sich in Bereitschaft, sie zu rädern. Hier aber soll unter schrecklichen Donnerschlägen der Blitz das Rad zerschmettert und das Gesicht der Delinquentin von einem überirdischen Feuer geleuchtet haben. Hiedurch erschreckt, sei die Menge der Katharina zu Füssen gefallen, habe sie "die Heilige" genannt und sei zu dem Christenthume übergetreten. Bald darauf sei die Heilige gestorben und an jenem Orte beigesezt worden, wo der Baum noch jezt steht.



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