ADB:Breuning von Buchenbach, Hans Jakob

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Artikel „Breuning von Buchenbach, Hans Jakob“ von Wilhelm Heyd in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 321, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Breuning_von_Buchenbach,_Hans_Jakob&oldid=- (Version vom 19. März 2024, 02:46 Uhr UTC)
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Breuning von Buchenbach: Hans Jakob B., welcher sich nach dem von ihm 1587 erworbenen Gut Buchenbach bei Winnenden (Königreich Würtemberg) Herr „von und zu Buchenbach“ nannte, geboren wahrscheinlich im Jahre 1552, † als Obervogt zu Waiblingen im J. 1616, ist hauptsächlich durch sein jetzt sehr seltenes Buch: „Orientalische Reyß. Strasburg 1612“ fol. bekannt geworden, ein Buch reich an Beobachtungen über Sitten und Gebräuche der Orientalen, überhaupt gehaltvoller und vorurtheilsfreier als manche der gewöhnlichen Pilgerschriften, doch nicht freizusprechen von dem Vorwurf, daß Vieles in Text und Abbildung von Vorgängern wie Rauwolff und Belon stillschweigend entlehnt ist. Die hier beschriebene Reise über die Türkei und Aegypten nach dem heil. Land, welche B. im Jahre 1579 mit dem französischen Edelmann Jean Carlier de Pinon unternahm, war nur der interessanteste Abschnitt eines Reiselebens, welches den jungen B. durch sechs Jahre und fünf Monate (bis 1580) von der schwäbischen Heimath fern hielt. Der in fremden Ländern erworbenen Bildung, Lebenserfahrung und Sprachgewandtheit hat es wol B. zu danken, daß ihn Herzog Friedrich I. von Würtemberg 1595 an die Spitze einer Gesandtschaft nach England stellte, welche die Sehnsucht dieses prunkliebenden Fürsten nach dem Hosenbandorden befriedigen sollte. Die Verhandlungen, welche B. deshalb mit englischen Staatsmännern und mit der Königin Elisabeth selbst pflog, hatten keinen unmittelbaren Erfolg; jedoch verdiente der Bericht, den B. über seine Mission nachher an den Herzog erstattete, um seiner auch für die Geschichte des englischen Hofs nicht unwichtigen Schilderungen willen die Veröffentlichung, welche derselbe durch Schloßberger im 81. Bande der Bibliothek des litterarischen Vereins in Stuttgart (1865) gefunden hat. Zur Kritik des erstgenannten Buches vgl. Beckmann, Litteratur der älteren Reisebeschreibungen Bd. 2, S. 269 ff. Wegen des Buchenbachhofs s. Stälin’s Notiz in der Beschreibung des Oberamts Waiblingen. Stuttg. u. Tüb. 1850. S. 120.