Aachener Stadtrechnungen aus dem XIV. Jahrhundert/Beilage VIII.

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Beilage VIII.


Klage der Abtei Kamp bei den Geschworenen des Landfriedensbundes gegen Reinard von Reiferscheid. 1375. Auf Pergament.


Lyeve vursichtige heirren geswoeren des ghemeynen lantvreden der heirren ind der stede tusschen Riin ind Mase. Wir abt ind convent des gaitzhuys van Campe ure oitmůdighe geistlighe vedere clagen ind zeůnen uch unse unrecht, gewalt, schaden ind noyt, die uns ind unsen gaitzhuys geschiet is van heirren Reynart, heirre van Ryferscheit bynnen circule ind tirmt des ghemeynen vurs. lantverbůntz inder maissen as půntlichen herna geschreven volgt, ind bidden uch, dat ir na formen des verbůntz genedighe reichtere siin wilt ind vur uns ind unse gaitzhuys umb die gewalt ind groitz unrecht voertvaren ind dair zu doyn wilt as dat verbůnt ynne heilt want wiir anders neyt dan rechtz enbegeren in desen půnten.

In den eirsten clagen wir, dat de selve her Reynart in den jaren uns heirren doy man screyf 1373 in den maynde septembri in unsme hoyve, Auwenheym genant, dye unse ind uns goitzhuys[1] myt alle dyem goide, dat dar zoe gehoert, vry eygen goit is ind gevryet van dyem Payse ind oech anders, des wir goide bryeve dan af haven, ind wir oich eyn deyl des goitz vergoilden haven entgeyn dye heirren van Beedbůr vurtziden, myt gewalt, weder al reicht ind bescheidenheit dyede neyman bii nacht an [88] perden, rynderen, schafen ind swinen ind an anderme goide, dat yn dyem selven hoyve doy was, wilche nayme as goit wael was as eycht hondert gulden goit van goilde ind swaer van gewichte, ind deyde dat goit allit zo Beedbur up vuren.

Item darna in deim jair unss heirren 1374 bynnen deim auste de selve her Reynart dede uns neyman mit gewalt in deym selven vurs. hoeve geweltlichen 251/2 malder roggen, dye dair eykelich wail eyntz gulden weert was, ind deide dye oich zo Beedbur up dye burch vůren.

Item in deym selven jare ind in deym selven maynde dye vurs. her Reynart twanck myt gewalt broder Heinriche ind ayver broeder Heynriche beweerre unser hoeve zo Auwenheym ind Ghumbritzheim prystere, dat sii yme ind synen wyve geyven moisten ind bezalen zwey hundert guldin goit van goilde van uns goitzhuyss goide vurs.

Item bynnen disme intgainwordigen jaire, da man schriift 1375, up sent Peters dach ad cathedram in deym mertze de vurg. her Reynart deyde uns neymen myt gewalt in deym selven hoyve zo Auwenheym unse korn ind unse pert, swiin ind huysrayt ind oich dye kleidere unser broedere ind voirt alle ander goit, dat sii yn deim selven hoeve vůndin, dat as goit was as seys hundert guldin goit van goilde, ind deyde dat oich voeren zo Beedbur up, ind leys yeme da mede neit geneůgen ind hait unse scheffenere ind unse gesinde verdreven, dat wir da hadden ind den hoff myt beim selven huysrayde, de da ynne do bleven was, myt wanen, myt karren, myt ploegen myt anderen gezanwyn zo buwyngin des ackers des hoiffs gehorende, ind oich myt anderin gezauwyn, de yn den hoiff zo Gumbritzheim gehoirtin, zo ym genoemen hait ind den behelt reůflich myt gewalt ind uns des intweldigit hait weder Got ind weder reicht.

Item clagen wir, dat nů in deim aprille neist vurgangin des donresdaghes vur palmedage ind bynnen dyem lantvreden de selve her Reynart boeven al de gewalt ind unrecht vurs. vangin dede weder privilegia der gantzer paffeyt ind oich uns ordens sůnderlich broeder Wilhelm, monich, priester ind cůster uns goitzhuyss zo Campe vurs., de yn moenichs clederen ind stayt was ind deide ym siin pert, siin gelt ind so wat hey bii ym hadde neymen, ind heilt den zo Beedbur 5 wechgin gevangen as eynen myssededigin man, ind yn darzo twanck, dat hey ym sweirin moiste, weder yn zo komen up andach Pinxstdach neist vurgangin ind yn anderwerf gevurwort hait, weder yn gevencknisse zo komen up sent Jakobs dach neist zo komende, ja doch myt vurworden, off wiir abt ind convent den selven her Reynart myt bryeven of myt gerichte an sprechen, dat as dan de selve broeder Wilheim zo der stůnt weder in gevencknisse komen soilde, alsus [89] helt hey yn noch vursichdar gevangen. De name, de broeder Wilheim genoemen wart, do hey gevangin wart, so an perde, so an gelde, so an deim, dat hey bii ym hadde, die was as goit as 25 guldin ind besser.

Item clagen wir, dat he uns nu van dage zo dage bynnen dyem lantvreden vurs. neymt mit gewalt uns korn ind ander vroicht up deym velde van den vurs. hoeven, ind unser peychte ind gulden da sich underwint, wilche vroicht peycht, ind gulde wir aichten up dusent malder hartz korns ind besser.

(Ovales Siegel in gelbem Wachs auf dem Pergamentbogen aufgedrückt, ganz verstümmelt und abgebröckelt, von der Umschrift nur die Wörter abbatis campensis in Majuskelschrift erhalten.)

  1. Die Schreibung des Wortes findet sich auch in der Folge des Briefes, während gaitzhuys dreimal vorhergeht.