BLKÖ:Dobiaschofsky, Franz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 3 (1858), ab Seite: 328. (Quelle)
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Dobiaschofsky, Franz (Maler, geb. zu Wien 1818).[BN 1] Widmete sich frühzeitig der Kunst, besuchte die Wiener Kunstakademie, wo insbesondere Führich und Kuppelwieser auf die Richtung des jungen, strebenden Künstlers einwirkten. Im J. 1843 trat er mit einem Gemälde „St. Johann“ in die Oeffentlichkeit, aber erst im folgenden Jahre erweckte sein Bild: „Der heil. Bonifacius predigt den Deutschen“, in der Kunstwelt Aufmerksamkeit und fand allgemeinen Beifall (vergl. die Quellen). Von seinen übrigen Gemälden sind bisher bekannt geworden: „Santa Barbara“ (K. A. 1845); – „Joseph erzählt seinen Traum“ (K. A. 1845); – „König Otto auf der Jagd mit Leopold dem ersten Babenberger“ (K. A. 1846); – „Herzog Albrecht III. empfängt bei seiner Rückkehr nach Wien als Sieger über die heidnischen Preussen aus den Händen seiner Gemalin seinen erstgebornen Sohn“; – „Cimabue entdeckt das Malertalent Giottos“ (1847); – „Der Traum einer Nonne“; – „Ernst der Eiserne rettet die auf der Jagd von einem Bären verfolgte Cimburgis“ (in der Belvedere-Gallerie); – „Faust und Gretchen des 19. Jahrhunderts“ (ovales Kniestück, Ebd.) – „Der heilige Ferdinand“ (Altarbild); – „Der heil. Joseph mit dem Kinde“ (Altarbild dies und das vorige im Auftrage Seiner kaiserl. Hoheit Erzh. Ferdinand von Este gemalt). In letzterer Zeit befand sich von ihm im neuen östr. Kunstverein ein Kinderporträt (1853) ausgestellt. Der Künstler ist seit längerer Zeit leidend, woraus die Seltenheit seiner Arbeiten in öffentlichen Kunstausstellungen erklärt werden dürfte. Er bekleidet gegenwärtig die Stelle eines Professors an der Akademie der bildenden Künste in Wien.

Erscheint auch als Dobyaschofski, Tobiaschofsky, im Meyer’schen Lexikon VII. Bd. 4. Abth. S. 1079 gar als Dotyaschefsky. – Müller Fr.), Die Künstler aller Zeiten und Völker (Stuttgart 1857, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) S. 474. – Krafft (Peter), Die moderne Schule der k. k. Gemälde-Gallerie im Belvedere zu Wien (1854) S. 9 [daselbst heißt es „Johann der Eiserne“ statt „Ernst der Eiserne“]. – Frankl (L. A. Dr.), Sonntagsblätter (Wien, gr. 8°.) 1844, im Kunstblatt Nr. 6: „Die Kunstausstellung in Wien im Jahre 1844“ von Dr. E. Melly. [Da schreibt Melly S. 550 von D. aus Anlaß seines Gemäldes „Der h. Bonifacius“ u. s. w.: „Ein schönes Ringen nach dramatischem Leben, eine edle Auffassung und meist treffliche Zeichnung charakterisiren dieses Bild auf das Vorteilhafteste. Noch gährt das Talent des Malers, noch ringt der Geist mit dem Stoffe, die Farbe ist im Nackten vielfach unwahr, aber diese Gährung verspricht edlen Wein.“] – Ebenda 1845, Kunstblatt Nr. 21 von Ebendemselben, S. 498: „Unter dem spärlichen Nachwuchse christlich-kirchlicher Kunst ist D. fast einzig nennenswerth.“ – Ebenda 1616, S. 595: „Ueber die Kunstausstellungen“ von Rud. Eitelberger von Edelberg [S. 596 anerkennt den auf die Ausführung – des Bildes „König Otto mit dem ersten Babenberger auf der Jagd“ – angewendeten Fleiß, bemerkt aber, daß seine Arbeit unter dem Einflusse der Kunstrichtung, der er sich hingibt, leide]. – Ebenda 1847, Kunstblatt Nr. 13, S. 75, von Eitelberger.

Berichtigungen und Nachträge

  1. Dobyaschofsky, auch Dobiaschofsky, Franz [Bd. III, S. 328], gest. zu Wien 7. December 1867.
    Wiener Zeitung 1867, Nr. 298 [mit ungebührlicher Benützung – weil die Quelle verschwiegen ist – meines Lexikons]; – dieselbe, 1868, Nr. 68: „Sein künstlerischer Nachlaß“. – Oesterreichischer Volksfreund 1867, Nr. 286. – Neues Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1867, Nr. 340. – Fremden-Blatt. Von Gust. Heine (Wien, 4°.) 1868, Nr. 43 u. 83. – Zellner’s Blätter für Musik, Theater u. s. w. (Wien, kl. Fol.) 1868, Nr. 84. – Neue freie Presse 1865, Nr. 252; 1867, Nr. 892 [Dobyaschofsky’s Compositionen für das neue Opernhaus], Nr. 1177, 1186; 1868, Nr. 1351 u. 1491, unter den Kunstnotizen. – Danko (Joseph), Franz X. Dobyaschofsky. Eine Federzeichnung (Wien 1863, 8°.), auch im 2. Hefte des VII. Jahrganges der „Oesterr. Vierteljahrschrift für katholische Theologie“ [daß doch alle besseren Künstler solche Federzeichner, wie den hochw. Herrn Danko, fänden!]. [Band 24, S. 391]