BLKÖ:Herbst, Friederike

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 8 (1862), ab Seite: 361. (Quelle)
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Herbst, Friederike (dramatische Künstlerin, geb. zu Temesvár im Banate 1803).[BN 1] Die Tochter einer polnischen Gräfin, die mit dem Schauspieler Herbst verheirathet war, aber bald nach der Geburt ihrer Tochter den Gatten verließ. Friederike wurde in Breslau erzogen, kam 1815, nach ihres Vaters Tode, in Ludwig Devrient’s Haus und auf einem Privattheater Berlins zum ersten Male auftretend, geschah dieß mit solchem Erfolge, daß sie einen Antrag für die Magdeburger Bühne sofort annahm. In der Folge spielte sie mit der Faller’schen Gesellschaft in Warmbrunn, dann unter Holbein in Prag, 1822 in Brünn, 1824 in Breslau, 1826–1828 in Gratz und Wien, und ist seit 1829 Mitglied der Prager Bühne. Ihre Darstellung, manchmal in Uebertreibung ausartend, wurde [362] als blendend und glänzend bezeichnet, und obgleich sie auch heroische Charaktere darstellte, sollen ihr die sentimentalen vor Allem gelungen sein. Als die gelungensten Rollen in ihrer ersten Periode wurden genannt: Corona von Saluzzo, Gretchen, Gräfin Orsini, Ophelia Eulalia, Prinzessin Eboli u. s. w. – Mit der Obigen nicht zu verwechseln ist eine zweite Darstellerin derselben Bühne und desselben Namens, Nina Herbst, welche seit 1826 Anstandsdamen und junge Frauen im Lustspiele, mit besonderem Erfolge aber weiche schwärmerische Charaktere darstellte. Lady Milford, Gräfin Terzky, Gräfin Imperiali, Tell’s Frau waren ihre schönsten Rollen, in welchen sie überhaupt durch richtige Auffassung und scharf markirte Darstellung sich hervorthat.

Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen und Philadelphia, Bibliogr. Institut, 8°.) Bd. XV, S. 475, Artikel Herbst, Nr. 5 und 6.

Berichtigungen und Nachträge

  1. Herbst, Friederike [Bd. VIII, 361], gestorben zu Prag 23. Juni 1866.
    Wiener Zeitung 1866, Nr. 154, S. 990. – Presse 1866, Nr. 173. – Neuer Theater-Diener (Berliner Blatt) 1866, Nr. 27. – Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1866, Nr. 174. [Band 28, S. 351]