BLKÖ:Hoppe, David Heinrich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Hoppe, Frau von | ||
Band: 9 (1863), ab Seite: 260. (Quelle) | |||
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Franz Storch in der unten bezeichneten Quelle nennt, aus mehr als Einem Grunde, wie es die folgende kurze Lebensskizze beweisen soll, eine Stelle in diesem Lexikon. In Hannover geboren, erlernte er in Celle die Pharmacie, conditionirte als Apothekergehilfe in Hamburg, Halle, Wolfenbüttel und Regensburg, sich in den Mußestunden eifrigst mit dem Studium der Botanik beschäftigend. Im Vereine mit Martius und Stallknecht gründete er am 15. Mai 1790 die botanische Gesellschaft in Regensburg, welche 1840 ihr 50jähriges Jubelfest beging, auch begann er 1790 die Herausgabe des botanischen Taschenbuches, das er bis 1811 fortsetzte. 1792 bezog H. die Universität Erlangen, wo er sich ausschließlich mit dem Studium der Naturwissenschaften und Medicin beschäftigte, 1796 die medicinische Doctorwürde erwarb, worauf er nach Regensburg zurückkehrte und sich daselbst als praktischer Arzt niederließ. Am 10. Juni 1798 trat H., nur mit Reiner’s und Hohenwarth’s [s. d. S. 206] Reisebeschreibung, einigen Landkarten und wenig Gepäck versehen, mit seiner Botanisirkapsel auf einem Donauschiffe die Reise von Regensburg nach Passau und von da in die Salzburger Gebirge an. Seit diesem Jahre, bis 1843, also durch 45 Jahre, wanderte er alljährlich bei Beginn des Frühlings nach Salzburg, wohnte in ersterer Zeit in einem ärmlichen Dachstübchen bei dem Vorgeher am Marmorsteinbruche in der Nähe von Salzburg, durchforschte die ganze Umgebung, bestieg vielmals den Untersberg und entdeckte dort mehrere neue Arten und Formen von Pflanzen, z. B. „Aspodium alpestre, Erigeron alpestris, Luzula glabrescens, Plantago atrata, Polytrichum aurantiacum“ u. a. m. Mit Anfang des Sommers gingen seine botanischen Wanderungen durch das Pongau und Pinzgau über den Rauriser- und Heiligenbluter-Tauern nach Heiligenblut am Fuße des Großglockners, wo er auf der Gamsgrube die niedliche schöne Braya alpina fand. Hoppe verweilte dort gewöhnlich bis zum Spätsommer, kehrte dann nach Salzburg und von da wieder nach Regensburg zurück. Mit Hoppe beginnt die genauere Beobachtung der Alpengewächse an ihrem Standorte, das Sammeln der selteneren Arten in Mehrzahl, welche er den Liebhabern käuflich abtrat und damit die Reisekosten deckte. Nach Regensburg zurückgekehrt, ordnete [261] H. die reichlich mitgebrachten Funde und gab bereits 1799 die erste Centurie der Alpengewächse heraus, von welcher nach und nach vier Centurien erschienen. Seine Taschenbücher wurden alsbald das Repertorium für alle neuen Entdeckungen in diesen früher von Botanikern nur wenig gekannten Gegenden; seine Sammlungen der Alpengewächse lieferten dazu die Belege und dienten als Muster der sorgfältigsten Behandlung beim Einlegen und Trocknen, welche allmälig von Anderen nachgeahmt, eine zweckmäßige Einrichtung der Herbarien überhaupt herbeiführte. So hat sich Hoppe um Erforschung und Verbreitung der Berühmtheiten der Salzburger-Flora im hohen Grade verdient gemacht und Sinn und Eifer für das Studium der Botanik angeregt und verbreitet. Mit Gebhard, Michl, Mielichhofer u. A. in freundschaftlicher Beziehung stehend, bildete er einen Kreis geistverwandter Männer um sich, welche gleich ihm im Salzburgischen und auch anderwärts die botanischen Bestrebungen förderten. Von seinen wissenschaftlichen Arbeiten, die zunächst für die salzburgische Flora von Bedeutung sind, müssen von seinen im bereits erwähnten botanischen Taschenbuche enthaltenen Aufsätzen angeführt werden: „Botanische Reise nach einigen salzburgischen und kärnthnerischen Alpen“ (1799); – „Nachträge zur salzburgischen Flora“ (Taschenbuch 1801, S. 116); – „Bericht über die im Jahre 1800 unternommenen Alpenreise“ (ebd. S. 132); – „Botanische Gebirgsreise“ (ebd. 1803, S. 182); – in der „Flora“: „Aufzählung der in Deutschland wildwachsenden Arten der Gattung Carex“ (Jahrg. 1826, Beilage 1–97) – und in Gemeinschaft mit Hornschuch gab er heraus: „Tagebuch einer Reise nach den Küsten des adriatischen Meeres und den Gebirgen von Krain, Kärnthen, Tirol, Salzburg, Bayern und Böhmen, vorzüglich in botanischer und entomologischer Hinsicht“ (Regensburg 1818). Seine übrigen meist botanischen Schriften zählt Kaiser’s „Vollständiges Bücher-Lexikon“ (Bd. III, S. 188) und die „Bibliotheca historico-naturalis“ (Leipzig 1846) auf. Hoppe starb, 86 Jahre alt, nachdem er noch drei Jahre vor seinem Tode, am nämlichen Tage, an welchem drei Jahre später sein Tod erfolgte, den Salzburger Untersberg zum letzten Male erstiegen hatte.
Hoppe, David Heinrich (Botaniker, geb. zu Vilsen in der Grafschaft Hoya in Hannover 15. December 1760, gest. zu Regensburg 2. August 1846). Weder in Oesterreich geboren, noch in Oesterreich gestorben, noch durch seine sonstigen Lebensverhältnisse dem Kaiserstaate angehörend, gebührt doch diesem „Botanischen Eremiten des salzburgischen Wunderberges und des Wallfahrtsortes Heiligenblut“, wie ihn Dr.- Selbstbiographie. Nach seinem Tode ergänzt und herausgegeben von Dr. A. E. Fürnrohr (Regensburg 1849, Manz). – Storch (Franz Dr.), Skizzen zu einer naturhistorischen Topographie des Herzogthums Salzburg (Salzburg 1857, Mayr’sche Buchhandlung, 8°.) Bd. I, S. 11, 12, 239. – Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar, B. F. Voigt, kl. 5°.) XXIV. Jahrg. (1846), S. 514. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen 1850, Bibliogr. Institut. Lex. 8°.) Bd. XV, S. 1213 [nach diesem gest. 1. August 1846]. – Buchner’s Repertorium der Pharmacie, 2. Reihe, Bd. 43, Heft 3. – Porträte. 1) Mit dem Facsimile der Unterschrift: Dr. Hoppe. Lith. Weimann, gedr. Stießberger (8°.); – 2) Serz sc. (4°.). –