BLKÖ:Jüstel von Brenzhein, Ignaz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Jüstel, Sigismund
Band: 10 (1863), ab Seite: 309. (Quelle)
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Ein Ignaz Jüstel von Brenzhein (geb. zu Neu-Lublitz in Oesterreichisch-Schlesien 1774, Todesjahr unbekannt) trat am 27. Juni 1793 im Infanterie-Regimente Graf Kaunitz Nr. 20 als Gemeiner ein, wurde am 1. September 1805 Fähnrich, am 16. Februar 1809 Unterlieutenant, am 3. August 1813 Oberlieutenant und am 16. März 1823 Capitänlieutenant. Nicht nur hat er sich in verschiedenen Zweigen der Militär-Administration hervorgethan, sondern auch in den Feldzügen der Jahre 1796, 1797, 1800, 1805, 1813 und 1814 mehrfach durch militärische Energie, Klugheit, kalte Ausdauer und unerschrockene Tapferkeit ausgezeichnet; so hat er noch als Corporal im Feldzuge des Jahres 1799 am 9. Mai am Flusse Murg bei Frauenfeld in der Schweiz durch längere Zeit einen sehr ungleichen Kampf gegen die überlegene feindliche Cavallerie ausgehalten und mehrere vom Feinde bereits gemachte Gefangene der Unseren befreit. Noch tapferer bewies er sich am 15. October 1805 im Gefechte bei Langenau, wo der Führer Anton Christmann mit der Bataillonsfahne von der feindlichen Cavallerie hart bedrängt wurde. Jüstel, damals Fähnrich, sprengte dem Führer zu Hilfe, ergriff die Fahne, sammelte die umstehende Mannschaft in einem Klumpen um sich, setzte durch den angeschwollenen Fluß Brenz und erreichte mit der geretteten Trophäe sein Bataillon. Mit Diplom vom 11. September 1825 wurde J. in den erbländischen Adelstand mit dem Prädicate von Brenzhein (auch Brenzhain) erhoben. [Tapferkeits-Zeugniß, ausgestellt von dem Feldmarschall-Lieutenant Grafen Murray ddo. Wien 24. October 1824; ein zweites, ausgestellt von dem Obersten Demuth ddo. Olmütz 8. April 1825. – Adelstands-Diplom vom 11. September 1825. – Wappen. Ein aufrecht länglicher silberner Schild mit eingebogenem gesenkten blauen Spikel, worin drei goldene Sterne zwei über einen gestellt sind. Rechts reitet auf grünem Boden ein geharnischter Mann mit einer roth und blau geblümten Pikelhaube, einer rothen Reitdecke und mit einer gelben Fahne in der rechten Hand. Auf der Fahne ist der kaiserl. goldgekrönte schwarze Adler mit dem erzherzoglich österreichischen Wappen auf seiner Brust zu sehen (Erinnerung an die von J. gerettete Bataillonsfahne), links am Schildesrande ist ein hoher grüner Berg, mit mehreren Tannenbäumen besetzt, an welchem schrägrechts ein wellender Fluß, alles natürlicher Farbe, herablauft (Erinnerung an die Brenz, die er mit der Fahne durchschwamm). Den Schild bedeckt ein rechtsgekehrter goldgekrönter Turnierhelm, aus dessen Krone drei wallende Straußenfedern, eine blaue zwischen einer rechten goldenen und linken silbernen emporwachsen.] –