BLKÖ:Laky, Johann Demetrius

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 14 (1865), ab Seite: 12. (Quelle)
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Laky, Johann Demetrius (Schriftsteller, geb. zu Keszthely im Zalaer Comitate Ungarns 25. December 1818). Besuchte das Gymnasium in seinem Geburtsorte und vollendete die philosophischen Studien zu Raab. Im Jahre 1838, zwanzig Jahre alt, trat er zu Csorna in den Orden der Prämonstratenser. Im Jahre 1843 erhielt er die h. Weihen und widmete sich nunmehr dem Lehramte. Nachdem er an der Centralschule zu Szombathely durch zwei Jahre als Professor der Grammatik und Rhetorik thätig gewesen, kam er im Jahre 1847 als Professor der Poesie nach Keszthely. Auf diesem Posten überraschte auch ihn wie so viele andere das Jahr 1848, dessen politische Stürme, die noch im folgenden Jahre und immer vernichtender fortbrausten, auch ihn mit sich fortrissen und seine gerichtliche Verfolgung und Verurtheilung zum Ausgang hatten. Nachdem er freigeworden, kehrte er in sein Stift nach Csorna zurück, wo er zum Secretär des Propsten ernannt und zugleich mit der Stiftsökonomie betraut wurde. Bereits als Seminarist beschäftigte er sich in seinen Mußestunden mit poetischen Arbeiten und übersetzte zu jener Zeit Milton’s „Verlorenes Paradies“ in’s Ungarische. Obgleich der Dichter Czuczor [Bd. III, S. 120], der die Arbeit kannte, dieselbe als gelungen bezeichnete, so ist sie dennoch bis heute ungedruckt geblieben. Später widmete L. seine volle Aufmerksamkeit dem Studium der poetischen Formen der fremden Literaturen und unterzog sich dem einerseits schwierigen, anderseits jedoch für Bildung seiner Sprache so wichtigen Versuche, die Sestine, Decime, Ottavarima, Glosse, Terzine, Makame und Canzone und noch andere in den romanischen Sprachen häufiger vorkommenden Kunstformen in die ungarische Sprache einzuführen und faßte diese poetischen Grundregeln in einem besonderen Handbuche, betitelt: „Költeszet rendszere“, d. i. System der Dichtkunst (1847, 8°.), zusammen. Während seiner Haft trieb er sorgfältig Sprachstudien und übersetzte in Gemeinschaft mit einigen Leidensgenossen Gibbon’s „Geschichte vom Aufschwung und Falle des römischen Reichs“ in’s Ungarische. Nachdem er seine Freiheit wieder erlangt, wendete er sich, durch Aufforderung mehrerer Lehranstalten ein Werk über den Styl der ungarischen Sprache zu bearbeiten, veranlaßt, dem ihm seit jeher zusagenden Studium über Form und Geist der ungarischen Sprache zu, und ist als Ergebniß derselben das in Ungarn in Lehrerkreisen allgemein bekannte Werk: [13] „Irályrendszer“, d. i. System des Styles, anzusehen, welchem einige Jahre später das Werk: „Irály-és költészettan, Gymnasuimi használatra“, d. i. Styl- und Dichtkunst für Gymnasien (Pesth 1862, 8°.), folgte. Da L. mit großer Gewandtheit seine Muttersprache handhabt, feiert er nicht selten festliche Gelegenheiten, zu denen ihm die Kirche oder sein Orden Gelegenheit bieten, mit Dichtungen, die er jedoch immer ohne seinen Namen drucken läßt.

Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második az elsőt kiegészitő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, Gyurian, S. 172.