BLKÖ:Steinsky, Franz Anton

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Steinthaler, Johann
Band: 38 (1879), ab Seite: 167. (Quelle)
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Steinsky, Franz Anton (Maler, geb. zu Leitmeritz in Böhmen 16. Jänner 1752, gest. zu Prag, Todesjahr unbekannt). Ueber seinen Lebensgang sind nur spärliche Nachrichten vorhanden. Er war Professor der Schönschreibekunst an der k. k. Normalschule in Prag, dann seit 1775 Lehrer der Naturwissenschaft an derselben Schule und seit 1784 Professor der historischen Hilfswissenschaften, als Diplomatik, Heraldik und Numismatik, an der Hochschule zu Prag, an welcher er im Jahre 1811 die Würde eines Decans der philosophischen Facultät bekleidete. Als Schriftsteller war S. in verschiedenen Richtungen thätig. Es erschienen von ihm folgende Schriften im Druck: „Gottesdienst gemäss allgemeiner Pfarreinrichtung. Auf Verordnung der k. k. Religionscommisson in Böhmen“ (Prag 1787; 2. Aufl. 1796, 8°.); Steinsky hat dieses Buch im Einverständnisse mit dem Fürsterzbischofe von Prag und den Bischöfen zu Leitmeritz und Königgrätz herausgegeben; – „Danksagungsrede an das bey der öffentlichen Schulprüfung versammelte Publicum“ (ebd. 1785, 8°.); – „Lieder zur öffentlichen und häuslichen Andacht, mit Melodien von Kozeluch, Mozart und andern vaterländischen Meistern; auf Veranlassung der k. k. Normalschuldirection“ (Prag 1784, 8°.; 4. vm. Aufl. ebd. 1794, 8°.); die darin mit drei Sternchen bezeichneten Lieder sind von Steinsky selbst; – „Auswahl der merkwürdigsten Alterthümer Aegyptens; zum Behufe akademischer Vorlesungen über Alterthumskunde“, mit 5 K K. (Prag 1787, 8°.); – „Inauguratio Ferdinandi Equitis a Schulstein Episcopi Litomericensis etc.“ (Pragae 1791, Fol.); – „Epigrammatische Verse auf Scherzkupferstiche, nach Art der englischen, bei den Gebrüdern Balzer[WS 1] zu Prag“ (ebd. 1772 bis 1774). Auch gab er die Zeitschrift „Monatliche Beyträge zur Bildung und Unterhaltung des Bürgers und Landmannes“ (Prag, gr. 8°.) heraus, wovon 12 Stücke [168] oder 2 Bände erschienen sind; in den „Abhandlungen“ einer Privatgesellschaft in Böhmen veröffentlichte er sein „Schreiben an den Herrn Hofrath von Born über eine in Stein eingeschlossen gefundene Münze; nebst einigen Gedanken über die Entstehung der gegenwärtigen Oberfläche der Erde. Mit einer Kupfertafel“ [Bd. VI, S. 377 u. f.). Ueberdieß hatte er seit December 1794 ein allgemeines katholisches Kirchenbuch herauszugeben begonnen und hatte Antheil an folgenden Schulschriften des Abtes Felbiger: „Anleitung zur richtigen Erkenntniß der merkwürdigsten natürlichen Dinge“ (Wien 1780); – „Erdbeschreibung für österreichische Schulen“ (ebd.); – „Katechetische Gesänge des P. Franz in Breslau, zum Gebrauche der teutschen Schulen“; – „Disciplinarvorschrift in den Normalschulen“; – an der von dem tüchtigen Pädagogen Amand Schindler [Band XXX, S. 2] herausgegebenen Schrift „Der Hauslehrer oder Beyträge zum Privatunterrichte“. Iselin’s und Becker’s „Ephemeriden der Menschheit“ und Meusel’s „Neue Miscellaneen[WS 2] artistischen Inhaltes“ enthalten auch Beiträge aus S.’s Feder. Steinsky war ein ausgezeichneter Kalligraph: seine deutschen und lateinischen Schriftenmuster sind von Joseph Koch, demselben, dessen mein Lexikon [Band XII, Seite 199, Nr. 12] gedenkt, gestochen, im Druck erschienen. Ueberdieß zeichnete er vortrefflich in Tusche und hat auch Bildnisse in Pastell und Miniatur gemalt. Nagler bemerkt, er wäre um das Jahr 1810 gestorben. Im Jahre 1811 war er jedenfalls noch am Leben, da er, wie oben berichtet wird, im genannten Jahre die Decanswürde bekleidete.

Nagler (G. K. Dr.), Deutsches allgemeines Künstler-Lexikon (München, 1839, E A. Fleischmann, 8°.) Bd. XVII, S. 306.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johann und Gregor Balzer.
  2. Vorlage: Miscellanen.