BLKÖ:Zichy-Vásonykeő, Karl III. Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 60 (1891), ab Seite: 9. (Quelle)
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31. Karl III. Graf Zichy-Vásonykeő (geb. am 11. October 1785, gest. zu Cziffer 1. Juni 1876), vom I. Zweige der [10] Karlsburger Linie. Ein Sohn des Grafen Franz, Obergespans von Veszprém, und dessen erster Gemalin Maria Anna Kolowrat-Krakowsky, wurde er k. k. Kämmerer und Administrator des Eisenburger Comitates. Auch erschien er auf dem von Kaiser Franz Joseph mit Einladungsschreiben ddo. Wien 14. Februar 1861 auf den 2. April desselben Jahres in die königliche Freistadt Ofen einberufenen Landtag und hielt in der Sitzung des Oberhauses vom 19. Juni seine höchst interessante Rede, in welcher er für die Adresse stimmte. Diese Rede, obgleich eine der kürzeren, ist doch eine bündige Geschichte der ungarischen Verfassung und ihrer Geschicke. „Graf Karl Zichy“, schrieb damals ein Berichterstatter, „der alte Opponent, sprach heftig, aber doch auf für einen alten Herrn (er zählte damals 76 Jahre) sich schickende Art zur Sache“. Der Graf widmete, wie das ungarische Schulblatt „Idők Tanúja“ 1864 meldete 5000 fl. zum Bau eines Schulhauses zu Divény im Neograder Comitate und außerdem 1000 Gulden zu einer Stiftung, deren Zinsen der Divényer Hilfsschullehrer unter der Bedingung zu beziehen hat, daß er die Schulkinder in der ungarischen Sprache unterrichte. Im Jahre 1869 hatte er die Absicht, in das Kloster Maria Besnyő zu treten und den Rest seines Lebens in religiöser Beschaulichkeit zuzubringen, nur den vereinten Bitten seiner Kinder und Enkel gab er insofern nach, daß er nicht für beständig, sondern jährlich nur für eine bestimmte Zeit sich in das Kloster zurückziehe und mit den Mönchen in völliger Gemeinschaft lebe. Der Graf, welcher im Alter von 91 Jahren starb, war zweimal vermält: zuerst seit 17. Februar 1807 mit Antonie Gräfin Batthyányi (geb, 8. Juni 1789, gest. 15. Juni 1825), zum zweitenmal seit 28. Juni 1842 mit Francisca Gräfin Apponyi verwitweten Gräfin Szápáry (geb. 26. April 1807, gest, 29. März 1869). Nur aus erster Ehe hatte er Kinder: drei Söhne und vier Töchter; von Ersteren heiratete Graf Joseph die Gräfin Melanie, Tochter des Staatskanzlers Clemens Lothar Fürsten Metternich; von den Töchtern aber wurde Gräfin Antonie die Gemalin des am 6. October 1849 wegen Hochverrathes erschossenen Ludwig Grafen Batthyányi. Auch die nahe Verschwägerung mit dem Fürsten Metternich konnte den Partisan Kossuth’s nicht retten. [Az ország tükre, d. i. Der Reichsspiegel, 1864, Nr. 9. mit lithogr. Bildniß ohne Angabe des Zeichners.] –